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Workshops

Mit dem Beginn einer Promotion begibt man sich auf einen langen Weg, der mal bergauf und mal bergab verlaufen kann. Dennoch kommt man mit jedem Schritt dem Ziel des Doktortitels und der erfolgreichen Promotion ein Stück näher. Die Workshops der DACH-Nachwuchsakademie sollen euch als hilfreiche Landkarten und Werkzeuge auf eurer Wanderung dienen. Dafür haben wir einerseits eine Reihe Workshops zum wissenschaftlichen Arbeiten organisiert, die sich an den Stationen des Erarbeitens und Schreibens einer wissenschaftlichen Arbeit orientieren und andererseits Soft Skill Workshops. Diese sollen euch bei eurer persönlichen Weiterbildung und auf eurem weiteren Karriereweg nützlich sein. Natürlich ist jeder Promotionsweg ganz individuell. Deshalb sind die Workshops vor allem auf das praktische und individuelle Arbeiten ausgerichtet. Bedenkt bei der Anmeldung also, an welcher Stelle eurer Arbeit ihr zum Zeitpunkt der Nachwuchsakademie stehen werdet, sodass ihr während den Workshops an eurem aktuellen Projekt weiterarbeiten und eure Arbeit in Zusammenarbeit mit anderen Teilnehmer:innen voranbringen könnt. 

 

 

Aufbau unserer Workshops zum wissenschaftlichen Arbeiten

 

Workshops zum wissenschaftlichen Arbeiten

 

Routenplanung und Anstieg: Von der Idee zur Fragestellung

Dr.in Sabrina Gerth
Postdoktorandin an der Pädagogischen Hochschule Tirol, Innsbruck

 

In diesem Workshop starten wir mit der Routenplanung auf der Hungerburg und nehmen den Anstieg auf den erst einmal sehr hoch erscheinenden Berg der wissenschaftlichen Arbeit in den Fokus. Auf den ersten Metern beschäftigen wir uns mit der Wissenschaft als Suche nach der Wahrheit. Wie funktioniert wissenschaftliches Recherchieren und was muss dabei beachtet werden? Fokussiert steigen wir an zur Themenfindung und Themenwahl. Wie erkennt man den neuen, noch nicht beschrittenen und interessanten Weg? Wann ist der Weg zu breit und wann zu eng? Nachdem wir uns für eine thematische Abzweigung entschieden haben, versuchen wir die Forschungsfragen zu entwickeln und zu spezifizieren. Hierbei haben wir bereits die nachfolgenden Höhenmeter im Blick (Design & Operationalisierung). Nach einiger Zeit erreichen wir die Alm und stärken uns bevor es auf die nächsten Höhenmeter zugeht.

Die nächsten 500 Höhenmeter: Von der Fragestellung zum Untersuchungsdesign

Prof.in Dr.in Ann-Katrin van den Ham
Juniorprofessorin für Erziehungswissenschaft unter besonderer Berücksichtigung der Methoden der empirischen Bildungsforschung an der Universität Hamburg

 

Die Wahl des Untersuchungsdesigns ist ein wichtiger Schritt in der Forschung. Das Design entscheidet wesentlich darüber, welche Aussagekraft die wissenschaftlichen Studienergebnisse am Ende haben werden, wie hoch der forschungsökonomische Aufwand sein wird und welche ethischen Aspekte berücksichtigt werden müssen. In diesem Workshop werden wir Grundlagen der Studienplanung und der Operationalisierung besprechen. Die Teilnehmenden können eigene Studiendesigns bzw. Operationalisierungen (work in progress) mitbringen. Diese werden wir dann im praktischen Teil des Workshops besprechen und zusammen weiterentwickeln.

Wir passieren die Baumgrenze: Auswertungsmethoden auf Fragestellungen abstimmen

Dr. Alexander Büssing
Postdoktorand am Institut für Didaktik der Naturwissenschaften (IDN) der Leibniz Universität Hannover
Prof. Dr. Till Bruckermann
Professor am Institut für Erziehungswissenschaft (IEW) der Leibniz Universität Hannover


In einigen empirischen Wissenschaften werden zunehmend Probleme bei der Replikation zentraler Forschungsergebnisse diskutiert. Aktuell findet jedoch mit Bezug zu Open-Science-Bestrebungen eine methodische Weiterentwicklung statt, in der Forschungsprozesse durch Merkmale wie Transparenz und Replikation verbessert werden sollen. Welche Konsequenzen ergeben sich daraus und was heißt das für Promovierende? Zentral erscheint, dass gerade quantitative Forschungsergebnisse nachvollziehbarer werden, wenn zu den Forschungsfragen passende Auswertungsmethoden transparent und begründet ausgewählt werden. Daran anknüpfend richtet sich der Workshop an Promovierende, die möglicherweise bereits Daten zur Auswertung mittels quantitativer Verfahren erhoben haben. Im Workshop wird ein Blick zurück auf die Fragestellung des Forschungsvorhabens geworfen, um passende Auswertungsmethoden auswählen zu können. Dabei soll vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen insbesondere zur Replikationskrise die Bedeutung auswertungsmethodischer Entscheidungen mit Bezug zur Fragestellung hervorgehoben werden. Außerdem soll der Workshop auch motivieren, die Methodenentscheidungen anderer Studien zu reflektieren sowie eine gute Praxis zur Öffnung wissenschaftlicher Prozesse zu etablieren.

Das Gipfelbuch: Ergebnisdarstellung und Interpretation - quantitative Methoden

Dr.in Esther Ulitzsch
Postdoktorandin in der Abteilung Pädagogisch-Psychologische Methodenlehre am IPN - Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaft und Mathematik

 

Ziel des Workshops ist es, Teilnehmenden Werkzeuge und Leitfäden zur Erstellung der Ergebnisteile quantitativer Studien an die Hand zu geben. Im ersten Teil des Workshops werden zentrale Aspekte einer gelungenen Ergebnisdarstellung besprochen. Neben formalen und strukturellen Aspekten, wird hierbei auf die Auswahl der zu berichtenden Ergebnisse und die übersichtliche Gestaltung von Text, Tabellen und Abbildungen fokussiert. Zudem wird auf Aspekte eingegangen, die es anderen Forscher:innen ermöglicht, die Studienergebnisse in Meta-Analysen zu berücksichtigen. In einem angewandten Teil zur Erstellung von Abbildungen lernen Teilnehmende das R-Paket ggplot2 kennen. Im zweiten Teil des Workshops wird Teilnehmenden die Gelegenheit gegeben, eigene Ergebnisdarstellungen in Kleingruppen kritisch zu diskutieren.

Das Gipfelbuch: Die qualitative Inhaltsanalyse - Auswertungsstrategien und Möglichkeiten der Ergebnisdarstellung

Prof.in Dr.in Barbara Muslic
Vertretung des Lehrstuhls für Schulpädagogik an der Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt 

Prof.in Dr.in Viola Hartung-Beck
Professorin für Empirische Bildungsforschung, insbesondere qualitative Methoden an der Fachhochschule Dortmund

 

Die qualitative Inhaltsanalyse ist eines der am häufigsten verwendeten Auswertungsverfahren der qualitativen Forschung. Es gibt aber seit der Etablierung der Methode durch Mayring zahlreiche Weiterentwicklungen im Einsatz der verschiedenen Grundtechniken (zusammenfassende, strukturierende, explizierende Inhaltsanalyse), wie der aktuell häufig in Studien benannten induktiven und deduktiven Kategorienbildung.

Im Workshop sollen deshalb im ersten Teil zunächst die Möglichkeiten der Inhaltsanalyse für verschiedene Fragestellungen erörtert und anhand von Beispielen vorgestellt werden. Eine gute Voraussetzung zur Teilnahme am Workshop sind demnach grundlegende Kenntnisse über die zentralen Anwendungsmöglichkeiten, wie sie durch Mayring beschrieben werden, damit wir uns mit bestehenden Weiterentwicklungen wie denen von Kuckartz u.a. beschäftigen können.

Im zweiten Teil des Workshops werden wir dann die verschiedenen inhaltsanalytischen Vorgehensweisen anhand der qualitativen Analysesoftware MAXQDA praktisch erproben. Es besteht die Möglichkeit hier eine kostenlose 30tägige Testversion zu nutzen. In diesem Teil können die Teilnehmenden eigene Frage- oder Problemstellungen sowie ihre eigenen qualitativen Daten bearbeiten. Im dritten Teil des Workshops werden wir dann abschließend auf Möglichkeiten der Ergebnisdarstellung für Publikationen wie Dissertationen oder Fachzeitschriften anhand qualitativer Gütekriterien eingehen.

Abstieg: Die Diskussion – Vom Ende zum Anfang

Dr.in Melanie Keller
Postdoktorandin in der Abteilung Didaktik der Physik am IPN – Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik, Kiel

 

What’s there to discuss? Writing a clear, succinct, and compelling discussion for your manuscript
You have gathered your data, analyzed it and written down the results – and now need to write the final section for your manuscript? This discussion section, together with the introduction, is what binds your manuscript together. This is where you make your case on what your findings mean, what your study contributes to the field and what it’s useful for – and what the key message of your paper is going to be. In this workshop, you will get to know the key rules for writing the discussion section, learn what experts have to say about writing, and study prototypical discussion sections of published papers to distill best practices. You will have allocated time slots to produce text for your own discussion section, and together as a group, we will give one another feedback on the produced text elements.

Requirements: The workshop will focus on writing a discussion section of a scientific, empirical paper. For this paper, you should have collected data and obtained and ideally also written down the results.

Language: All workshop materials will be in English. Depending on whether the group will include non-native German speakers, the workshop language will be English or German.

Hüttenabend - Der Reviewprozess

Dr. Peter Edelsbrunner
Postdoktorand am Institut für Verhaltenswissenschaften der ETH Zürich, Schweiz

 

Reviews und Gutachten zu erhalten – und zu schreiben – ist eine zentrale Tätigkeit im wissenschaftlichen Betrieb, bei der sowohl inhaltliche Kompetenz, als auch affektiv-motivationale Faktoren, Erfahrung und Hintergrundwissen über Abläufe gefragt sind. Anhand von Auszügen aus Reviews und deren Bearbeitungen wird durch den gesamten Prozess geleitet, um einen Überblick über typische Abläufe, Herangehensweisen ans Verfassen eines Reviews, häufige Missverständnisse zwischen Gutachter:innen und Begutachteten und Best-Practice-Tipps zu geben. Im praktischen Teil werden herausfordernde Fallbeispiele bearbeitet und die Teilnehmer:innen sind herzlich eingeladen, Fragen oder Auszüge aus eigens verfassten oder erhaltenen Reviews mitzubringen.


Workshops zu Soft Skills

 

Wie können Bildungseinrichtungen diversity fit gemacht werden?

Mag.in Dr.in Susanne Binder
Lehrbeauftragte am Institut für Kultur- und Sozialanthropologie, Universität Wien sowie an der FH St. Pölten für Soziale Arbeit und Sozialpädagogik

 

Wie diversity-fit sind unsere Bildungseinrichtungen – von der Grundschule bis zur Hochschule? Wo liegen strukturelle Barrieren, und wo liegen unsere persönlichen Barrieren? Wir werden uns mit dem Diversitätskonzept auseinandersetzen und dabei bedeutsame Diversitätskategorien im Bildungskontext näher betrachten – wie Migration/Flucht, Gender, ethnisch-kulturelle Zugehörigkeiten oder Disabilities. Durch Reflexion und Diskussion wollen wir gemeinsam erarbeiten, wie inklusiv mit Diversität umgegangen werden kann – und welchen Beitrag Bildungseinrichtungen leisten können.

Projekt- und Zeitmanagement für DoktorandInnen

Dr.in Corinne Von der Hellen
DocService an der Universität Graz

 

Eine wissenschaftliche Arbeit als Projekt zu begreifen, kann dazu beitragen, die Komplexität der Arbeitsschritte zur Beantwortung einer wissenschaftlichen Fragestellung bewusst und somit strukturierbar zu machen. Dazu braucht es eine umfassende Projekt- und Zeitplanung, das Berücksichtigen möglicher Fallstricke, das Definieren von Arbeitspaketen und Meilensteinen sowie ein regelmäßiges Projektcontrolling.

Der Workshop „Projekt- und Zeitmanagement für DoktorandInnen“ vermittelt Strategien und Methoden, die sowohl auf das Doktorat insgesamt als auch auf Teilprojekte wie Dissertation, Vortrag, Poster, Artikel, Defensio etc. anwendbar sind. Dabei wird insbesondere auf Praxiseinheiten viel Wert gelegt. Die Teilnehmenden erarbeiten sich erste Arbeits- und Zeitpläne, diskutieren in der Gruppe und tauschen Erfahrungen aus.

Inhalte:
Projektmanagement in der Wissenschaft - Verständnis und Eingrenzung: Definitionen, SMART-Formel, Projektdreieck, Projektplanung, Stakeholder-Analyse, Arbeitsstrukturplan, Arbeitspakete, Zeitmanagement, Methoden der Prioritätensetzung und andere Methoden des Zeitmanagements, Projektorganisation und -controlling, Bewältigungsstrategien bei Promotionskrisen.

Mit # und @ zum Erfolg – Networking und Wissenschaftskommunikation via Social Media

Dr.in Julia Arnold
Leiterin Schwerpunkt Biologiedidaktik am Zentrum für Naturwissenschafts- und Technikdidaktik (ZNTD) der Pädagogische Hochschule Fachhochschule Nordwestschweiz (PH FHNW)

 

Lehrpersonen zur Beteiligung an Befragungen aufrufen, Studierende auf den nächsten öffentlichen Vortrag aufmerksam machen, Kolleg*innen zeigen, woran man gerade arbeitet, das neueste Paper streuen, aus dem Leben als Wissenschaftler*in erzählen, sich mit anderen vernetzen, für gemeinsame Challenges ein Gedicht über die eigene Forschung schreiben, einfach einmal nach Rat fragen und vieles mehr. Soziale Medien wie Instagram, Twitter, Researchgate, LinkedIn etc. können von Wissenschaftler*innen gezielt genutzt werden, um Inhalte ihrer Forschung zu streuen (Wissenschaftskommunikation) aber auch, um sich mit anderen Wissenschaftler*innen und / oder dem Zielpublikum, wie bspw. Lehrpersonen, zu vernetzen (Networking). Im Workshop werden Beispiel-Profile vorgestellt sowie verschiedene Plattformen diskutiert. Die Teilnehmer*innen erhalten Hinweise zur Gestaltung und Nutzung einer eigenen Präsenz und leiten Konsequenzen für die Nutzung von Social Media ab.

Presenting your Research in English

Dr. Jeffrey Verhey
Humboldt-Universität zu Berlin

 

In this presentation skills workshop we will work on both content and delivery.  The workshop will be divided into three parts.  First, each participant will practice an "elevator speech" (i.e., a very short description of your project, a sort of oral abstract).  During this exercise we will also work on broader presentation skills, for example, on delivery, articulation, presence, and voice, using materials from the internet (TED talks, for example), and from theater and improvisation.  Second, we will practice dealing with questions, learning to expect questions, and to prepare answers to difficult questions.  We will continue to work on delivery and also discuss how to deal with nervousness.  Third, we will discuss the structure and organization of conference presentations, concentrating especially on introductions.  We will identify the general organization/structure of a good conference presentation and explore techniques that make it easier for the listener to follow your talk, such as numbering your ideas, internal summaries, internal previews, rhetorical questions, etc.  We will analyze good and poor presentations and discuss how conference presentations can differ in different academic cultures.  You will practice your introductions, especially your hooks, a number of times – here, too, working on delivery and presence.

Und nach dem Doktorat? Vorbereitet für den nächsten Schritt

Dr.oec.publ. Roger Gfrörer
Leiter Career Services der Universität Zürich

 

Nach der Promotion gibt es eine Vielzahl möglicher Laufbahnwege: Von einer Fortsetzung der Wissenschaftslaufbahn über einen Wechsel in den Third Space, der Fortsetzung der Laufbahn ausserhalb der Hochschule bis hin zur Selbständigkeit ist vieles möglich. Dieser Workshop soll aufzeigen, wie die Entscheidung, was nach dem Doktorat kommt, durch Career Engagement vorbereitet werden kann - und zwar bereits ab dem Start des Doktorats.

Die Kernaussage verdichten – Vom Gedankenchaos zum knackigen Text

Dr.in Martha Boeglin
Scriptoria - die Schreibwerkstatt für Promovierende (https://www.scriptoria.org)

 

·    Schnell in den Schreibfluss kommen
·    Den roten Faden hervorheben
·    Das Wesentliche herausfiltern
·    Eine prägende Kernaussage verdichten
Diese Schreibwerkstatt besteht aus einer lockeren Folge von praktischen Schreibübungen, Kleingruppen-Arbeit und Raum für Fragen und Diskussion. Ihr Ziel?  Jeder wissenschaftliche Beitrag benötigt eine take-home-message oder Kernaussage, die den Inhalt auf den Punkt bringt. Doch manchmal fällt gerade dies schwer. Die Kernaussage lässt sich nicht richtig greifen. In drei Schritten kommen Sie dem Kern Ihres Textes auf die Spur.