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Supervision und weitere Beratungsformate

„Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum. In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion. In unserer Reaktion liegen unsere Entwicklung und unsere Freiheit.“ (Viktor Frankl)

 

Im Arbeitsumfeld Schule entfaltet sich das professionelle Handeln der Lehrenden im Spannungsfeld von Unterrichts- und Schulqualität und in der täglichen Interaktion mit unterschiedlichen Akteur*innen wie z.B. den Schüler*innen, den Erziehungsberechtigten, Kolleg*innen, externen Partnern und vielen mehr.

 

Aufgrund der vielfältigen Aufgaben, Rollen, Verantwortungen und komplexe Unterrichtssituationen des Lehrberufs ist eine Selbstreflektion Teil des pädagogischen, professionellen Habitus. Diese wird oft auf dem Weg vom Klassenzimmer ins Konferenzzimmer oder zu Hause in einer ruhigen Minute durchgeführt.

 

Unterschiedliche Beratungs- und Begleitungsformate stellen für die Lehrer*innen Unterstützungsangebote dar, um in Resonanz mit anderen Orientierung, Halt und Impulse für die eigene Praxis zu bekommen. Dieser Austauschraum fördert die individuelle Handlungskompetenz und kollektive professionelle Entwicklung an der Schule.

 

Im Folgenden werden ausgewählte, für den Lehrberuf relevante Beratungsformate kurz vorgestellt und voneinander abgegrenzt. Für ausgewählte einzelne Formate finden Sie weitere Informationen wie ein Ablaufmodell und auf Anfrage kann Ihnen ein Pool entsprechender Expert*innen für dieses Format (anerkannten Supervisor*innen, Mediator*innen, Coaches) genannt werden.

 

Supervision

Supervision ist ein Weiterbildungs-, Beratungs- und Reflexionsverfahren für berufliche Zusammenhänge, in dem Supervisor*innen als ausgebildete, professionelle Berater*innen und Supervisand*innen (ratsuchende Lehrkräfte als professionelle Ratsuchende) sich begegnen. Das Beratungsformat Supervision gibt es schon länger als das Format Coaching.

Coaching

Im Rahmen von Schulentwicklung kann Coaching für die Schulleitung als begleitendes Format verwendet werden, um den Transformationsprozess professionell zu reflektieren und auftretende Widerstände bei den Akteuren zu behandeln. Anlass ähnlich wie bei der Supervision sind konkrete berufliche, persönliche oder/und strukturelle Herausforderungen oder Konflikte. Der externe oder interne Coach hilft dem Klienten/Coachee zur Potential- und Ressourcenaktivierung.

Mediation

Mediation wird dann in Auftrag gegeben, wenn ein beruflicher Konflikt zwischen zwei Akteuren vorliegt, der einer externen Lösungshilfe bedarf. Es ist eine allparteiliche und ergebnisoffene, professionelle Vermittlung zwischen zwei Konfliktparteien, um eine Win-Win-Situation zu erarbeiten.

Intervision, kollegiale Beratung

In diesen Formaten treffen sich mehrere Expert*innen (Lehrkräfte) ohne einen ausgebildeten Coach und tauschen sich in strukturierter Weise über professionelle Anliegen aus. Meist stellt eine Person ihr Anliegen vor und bekommt von den Kolleg*innen in wertschätzender Weise Gedanken, Anregungen und Emotionen hierzu.

Professionelle Lerngemeinschaften (PLG)

PLG umschreiben kollegiale, selbstorganisierte Formen der Kooperation und qualitativen Weiterentwicklung der professionellen Praxis auf Basis von gemeinsamer handlungsleitender Ziele: PLG können engagierte Arbeitsgruppen (Fachteams, Jahrgangsteams, Steuergruppen) an einer Schule sein, über ganze Kollegien im Aufbruch bis hin zu Netzwerken mehrerer innovativer Schulen. Der Schulleitung obliegt die Aufgaben, diese Initiativen zu initiieren und organisatorisch wie symbolisch zu unterstützen.

 

 Genauere Informationen zu Anlässen, Zielen, Wirkungen und zum Ablaufprozess der Supervision finden Sie hier:

 

Supervision

Als ein lösungs- und ressourcenorientierter Ansatz bietet Supervision im schulischen Kontext viele Anlässe, wie z.B.

  • Fallbesprechungen von Herausforderungen im beruflichen Alltag
  • Anliegen, Fallbesprechungen aus dem Unterrichtsalltag
  • Unterstützung und Stärkung in Veränderungsprozessen (Inklusion, Kompetenzraster)
  • fordernde Kommunikationsprozesse und Konfliktsituationen
  • wiederkehrende Verhaltensmuster im beruflichen Alltag
  • Bewältigung von Stress und Überforderung im Sinne der Lehrer*innengesundheit
  • Situationen aus einer inklusiven, multikulturellen Praxis

 

Dementsprechend können folgende Ziele und Wirkungen von Supervision abgeleitet werden, wie z.B.

  • höhere Arbeitszufriedenheit
  • Stärkung der Lehrer*innen-Gesundheit
  • Erhöhung der Professionalität durch eine bewusste Klärung und Weiterentwicklung des eigenen Professionsverständnisses
  • Erweiterung und Vertiefung persönlicher Erkenntnisse über eigene Möglichkeiten und Grenzen, über Einstellungen und Wertehaltungen durch Perspektivenwechsel und Feedback
  • Veränderung und Entwicklung des eigenen professionellen Verhaltensrepertoires

 

Folgende Supervisionsformen sind zu unterscheiden

  • Teamsupervision: Lehrer*innen oder Führungspersonen, die in einem Team zusammenarbeiten
  • Gruppensupervision: Lehrer*innen aus einer Schule
  • Gemischte Gruppensupervision: Lehrer*innen oder Führungspersonen aus verschieden Schulen

 

Diese Angebote werden von der PHT unterstützt und im Ablauf – ab einer Teilnehmer*innen-Zahl von 12 Personen – mitorganisiert. Die Anliegen und Details des Beratungsprozesses bleiben im vertraulichen Raum der Supervision.