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Forschungsansätze & Methoden

Hier finden Sie Informationen zur Entwicklung, Umsetzung und Dissemination von empirischen Forschungsprojekten. Studierende und Lehrende können so die notwendigen Forschungskompetenzen im wissenschaftlichen Arbeiten für ihr eigenes Forschungsprojekt aufbauen. Ein weiteres Ziel ist, dass Lehrpersonen in ihrem Berufsalltag aktuelle wissenschaftliche Studien kennenlernen und einordnen können.

Es ist uns ein Anliegen, komplexe Sachverhalte verständlich zu vermitteln und darzustellen und ein grundsätzliches Interesse an einer forschenden Auseinandersetzung zu wecken. Aktuelle Schulungen zu Forschungsmethoden für Kolleg:innen und Studierende der PHT bietet das Professionals' LAB.

Erhobene Daten aus Forschungsprojekten sollen nach Projektabschluss anonymisiert weiter genutzt werden. Das Datenarchiv ist eine Bibliothek empirischer Daten aus Projekten der Pädagogischen Hochschule Tirol. Im Datenarchiv stehen diese Daten für Sekundäranalysen in Abschlussarbeiten und anderen Forschungsprojekten zur Verfügung.

 

Forschungsansätze

Qualitative Methoden haben einen offeneren Charakter. Es kommen vor allem Interviews und Beobachtungen zum Einsatz. Die Auswertung qualitativer Daten erfolgt großteils inhaltsanalytisch.

Quantitative Methoden werden dann eingesetzt, wenn schon viel über die Forschungsfragen bekannt ist und Hypothesen anhand größerer Stichproben geprüft werden.

Mixed-Methods Designs beinhalten qualitative und quantitative Methoden, um soziale Phänomene möglichst umfassend zu erforschen. 


Forschungsmethoden

Grundlage aller empirischer Forschung ist das Beobachten und Einordnen.

 

Qualitative Forschung

Forschungsdesigns: Am Institut für fachdidaktische und bildungswissenschaftliche Forschung und Entwicklung (IFE) wird qualitative Forschung zur detaillierten Beschreibung von fachlichen, fachdidaktischen und bildungswissenschaftlichen Phänomenen im Feld durchgeführt. Es werden die subjektiven Wahrnehmungen der relevanten Personen in Bezug auf das jeweilige Forschungsanliegen befragt oder/und die sozialen Praktiken im Untersuchungsfeld beobachtet. Hierbei kann auch ein Mixed-Methods Design (z.B. Interviews und Beobachtung oder Interviews und Fragebogen) angewendet werden. Qualitative Forschung zeichnet sich durch eine reflexive Auseinandersetzung mit der eigenen Rolle als Forscher:in aus und erfolgt nach Möglichkeit in Forschungsgruppen. 
 

Erhebungsmethoden: Es kommen verschiedene Erhebungsmethoden zum Einsatz, vor allem unterschiedliche Formen von Interviews, sowie teilnehmende Beobachtung (evtl. mit Foto-/Videografie) bzw. phänomenbasierte Vignettenarbeit. Die Wahl der Forschungsmethode orientiert sich dabei an der jeweiligen Forschungsfrage. 
 

Qualitative Datenauswertung: Die unterschiedlichen, qualitativen Daten werden in einem ersten Schritt transkribiert, dabei kommen ausgewählte Transkriptionssysteme zum Einsatz. Die Datenauswertung erfolgt sowohl deduktiv als auch induktiv unter Bezugnahme auf die Forschungsfragen und den Forschungsstand. Dabei können verschiedene Auswertungsverfahren zum Einsatz kommen, wie z.B. inhaltlich-strukturierende, aber auch evaluative oder typenbildende Inhaltsanalyse. Bei der Datenauswertung können qualitative Datenanalyse-Softwareprogramme zum Einsatz kommen.

Quantitative Forschung

Forschungsdesigns: Die quantitativen Forschungsdesigns des Instituts für fachdidaktische und bildungswissenschaftliche Forschung und Entwicklung (IFE) sind vor allem Interventionsstudien (Randomized Controlled Field Trials) mit Pretest, Posttest und Follow-up-Test und generell Querschnitt- und Längsschnittstudien in geschachtelten Datensätzen (bspw. Wissenszuwächse von Lernenden in Klassenverbänden in Schulen), die sich mit Schüler*innen, Lehrkräften, Studierenden und Hochschullehrkräften befassen.
 

Fragebogenentwicklung & Testdesigns: Zur Anwendung kommen Likert-Skalen (Abfragen von Eigenschaften, Verhalten), Unterrichtsvignetten, Wissenstests und Intelligenztests. Die Entwicklung neuer Frageinstrumente erfolgt unter Beachtung der Regeln der Testtheorie und der Gütekriterien Objektivität, Validität und Reliabilität und nur, falls es in der Scientific Community noch keine validierten Instrumente zum Thema gibt. Dies trifft besonders auf spezifische Fragestellungen (bspw. Wissenstests) oder neuartige Themen (bspw. neue Lernformen oder Kompetenzmessung) zu. Neue Instrumente werden mit Reliabilitätsanalysen, Faktorenanalysen und Item Response Theorie skaliert.
 

Quantitative Datenauswertung: Die quantitative Datenauswertung erfolgt für deskriptive Darstellungen und hypothesenprüfende Analysen mit Statistik-Software (bspw. SPSS). Zur Anwendung kommen standardmäßig in der deskriptiven Statistik Häufigkeitsauszählungen, Kreuztabellen und Balkendiagramme; in der schließenden Statistik Signifikanztests auf Mittelwertunterschiede, Korrelationen, Regression und Varianzanalysen. Spezielle Analysen werden in R (bspw. konfirmatorische Faktorenanalysen, Strukturgleichungsmodelle, Mehrebenenanalysen) und Mplus (bspw. Breakpointregression) durchgeführt. Vor der Datenauswertung wird der Datensatz bereinigt und aufbereitet (bspw. in Notepad++, Excel und SPSS). Alle Modifikationen des Datensatzes werden dokumentiert (bspw. SPSS-Syntax).

Wissenschaftliches Schreiben

Aufbau eines wissenschaftlichen Textes

Jeder wissenschaftliche Text hat denselben Aufbau: Einleitung, Methoden, Ergebnisse, Diskussion. Der wissenschaftliche Schreibstil, bspw. APA 7, stellt sicher, dass die Ergebnisse auch international und interdisziplinär rezipiert und verstanden werden.

Literaturrecherche

Die Recherche findet in (Online)bibliotheken statt. Auch eine englischsprachige Stichwortsuche wird empfohlen, weil Forschung größtenteils auf englisch veröffentlich ist. Die Pflege einer zugehörigen Literaturdatenbank (bspw. in Citavi, Zotero) zur Einordnung, Dokumentation und Zitation der Forschung unterstützt das wissenschaftliche Arbeiten.

Grafische Darstellung von Daten

Abbildungen sind Eyecatcher jeder Veröffentlichung und sollten auch ohne den Fließtext nachvollziehbar sein. Wissenschaftliche Darstellungsweisen sind vorzugweise Balkendiagramm, Boxplot, Liniendiagramm und Punktdiagramm. Diese werden in Statistiksoftware erstellt (bspw. in SPSS) und zur weiteren Verarbeitung als Vektorgrafik gespeichert (bspw. in Adobe Illustrator).

Wissenschaftliche Publikation

Zum Forschungsprozess gehört das Publizieren der Ergebnisse in unterschiedlichen Dokumenttypen (Hochschulschriften/Qualifikationsarbeiten, wissenschaftliche Zeitschriftenartikel, Monographien, Sammelbandbeiträge, Praxisberichte etc.) unter Verwendung eines Zitationsstils (die PHT verwendet APA 7).