Zuerst einmal möchte ich mit dem Grund anfangen, warum ich mich dazu entschieden habe, in
Deutschland zu studieren und nicht in einem „exotischeren“ Land. Da ich vor zwei Jahren eine junge
Hündin aus Ungarn adoptiert hatte, war für mich klar, dass diese mich begleiten wird und ich mein
Erasmussemester in einer Stadt machen muss, welche mit Auto oder Zug erreichbar ist.
Ich startete mit meiner Suche nach einer geeigneten Wohnung schon im September 2021, da Hunde in
Studentenwohnheimen nicht erlaubt sind und die meisten WG’s lieber Leute ohne Haustiere
aufnehmen. Wie geahnt, gestaltete sich die Suche etwas schwierig, jedoch fand ich im Jänner eine 2er-
WG, welche mich mit meiner Hündin dort wohnen lassen wollten.
Da in Deutschland das Semester erst Anfang April beginnt, hatte ich fast zwei Monate Semesterferien,
bevor es am 22.3.2022 nach Dresden ging. Ich fuhr mit dem Auto, da es fast unmöglich war, mit Hund
und meinem ganzen Gepäck mit dem Zug nach Dresden zu fahren. Nach einer langen Fahrt kam ich
abends um 17:00 Uhr in Dresden an und war sofort verliebt in diese wunderschöne Stadt. Ich machte
mit Leni am Abend einen Spaziergang an der Elbe und die „Skyline“ von Dresden im Hintergrund war
wirklich traumhaft schön – ab diesem Moment wusste ich, warum man Dresden auch „Elbflorenz“
nannte.
Der Start in Dresden gestaltete sich für mich sehr angenehm. Es gab vor Semesterbeginn am 4. April
einen Welcome-Day für internationale Studierende, an welchem man seine Ansprechpersonen
kennenlernt, eine Campusführung bekam und sich auf verschiedenen Informationsständen eine
Übersicht über verschiedene Angebote verschaffen konnte. Vor allem die Studentenorganisation „esn“
hat mir sehr dabei geholfen, Freunde zu finden – diese veranstalteten gleich zu Beginn eine „Culture-
Shock-Party“, auf welchem ich sehr viele Leute traf und auch meine Freunde kennenlernte, welche mich
das ganze Semester über begleiteten. Diese Veranstaltungen von „esn“ zogen sich über das ganze
Semester, wodurch man immer wieder die Möglichkeit hatte, neue Leute kennenzulernen und
Unternehmungen mit anderen Auslandsstudierenden zu machen.
Die Studienorganisation an der TU Dresden war im Bereich „Lehramt“ leider etwas chaotisch. Man
merkte, dass die meisten Erasmus-Studenten im technischen Bereich studieren und die Fakultät
Erziehungswissenschaft teilweise etwas überfordert war. In diesem Fall war ich froh, dass Deutsch
meine Muttersprache war, denn ich wurde teilweise von einer Person zur nächsten geschickt, da mir
keiner weiterhelfen konnte. Die Stundenplanerstellung und Lehrveranstaltungsanmeldung war somit
etwas kräftezerrend, jedoch hatte ich rechtzeitig alles geschafft.
Die Lehrveranstaltungen an sich waren sehr interessant gestaltet, die Dozentinnen waren meist sehr
hilfsbereit und auch meine Kommilitoninnen nahmen mich sofort sehr freundlich auf. Ich konnte mich
während meines Erasmus-Semesters jedoch nicht zurücklehnen – die Dozentinnen forderten sehr viel
und die Prüfungsleistungen nahmen sehr viel Zeit in Anspruch.
Die Stadt selbst hat für StudentInnen sehr viel zu bieten. Ich habe mich sofort in den großen Campus
und vor allem in die vielen Mensen verliebt – dort kosten die Hauptgerichte (welche sehr gut sind!)
zwischen 2 und 4 Euro!! Aber auch das Nachtleben, die Studentenpartys, Kulturveranstaltungen,
Sportveranstaltungen etc. haben mich sehr begeistert und es wurde nie langweilig. Aber auch Städte
wie Berlin, Leipzig und Prag sind sehr zu empfehlen! Diese sind in maximal zwei Stunden zu erreichen
und es werden sehr viele Wochenendtrips dorthin organisiert.
Ende Juli ging es für uns wieder retour nach Tirol und im Nachhinein kann ich sagen, dass auch mit Hund
alles super funktioniert hat – Dresden ist eine absolut hundefreundliche, grüne Stadt und sowohl meine
Hündin Leni als auch ich haben den Erasmusaufenthalt in Dresden sehr genossen.
Mein Erasmusaufenthalt in Dresden im SS 2022 (Claudia Rangger)
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