Es war sicher nicht das einfachste Jahr um ein Erasmussemester zu absolvieren, dennoch bin ich froh, dass ich es gemacht habe.
Begonnen hat mein Lissabon-Semester online in Heinfels in Osttirol. Nach langen hin und her und insgesamt vier gecancelten Flügen, landete ich endlich am 8. März 2021 in der Hauptstadt Portugals. Ich teilte mir meine Wohnung mit neun anderen Erasmus-Studenten von überall her und fühlte mich von Anfang an sehr wohl. Die Wohnung lag ziemlich zentral in Penha de França und ich konnte die meisten wichtigen und sehenswerten Orte zu Fuß erkunden.
Die Lehrveranstaltungen wurden zunächst online abgehalten, was mich nicht weiter störte, weil es in Tirol nicht anders war. Alle Dozierenden waren sehr bemüht um uns Erasmusstudenten und wir konnten immer ohne schlechten Gewissen nachfragen. Es war ein sehr angenehmes Lernklima.
Lissabon ist eine wunderschöne Stadt und es war interessant sie auf zwei Arten zu erleben. Als ich angekommen bin, war grad ein harter Lockdown, Handel und Gastronomie waren geschlossen, man durfte die Region nicht verlassen und im Freien war Maskenpflicht. Nach Ostern kamen die ersten Lockerungen, langsam wurde Handel und Gastronomie wieder geöffnet.
Diese Gelegenheit habe ich sofort genutzt und hab das ganze Land erkundet. Angefangen Im Norden in Porto, fuhr ich an der Westküste alle größeren Städte und atemberaubende Strände ab und genoss die schöne Landschft Portugals.
Bis schließlich Mitte Mai auch die Universitäten wieder geöffnet wurden, zwar nur immer die Hälfte der Klasse - aber immerhin. Ich hatte einige Wochen online Unterricht und die darauffolgende Präsenz. Es war schön alle Mitstudenten in echt zu sehen und sich mit ihnen auszutauschen, es war schon fast wie normal. Die Kurse, die ich besuchte waren sehr interessant und kreativ und auch der Sprachkurs brachte tatsächlich was und es war sehr gut, da man gelerntes sofort umsetzen konnte.
Da die Universität nicht ganz so viel Zeit in Anspruch nahm, hatte ich viel Zeit um neue Sachen auszuprobieren und zu entdecken, wie beispielsweise surfen, segeln, Ausflüge zur Algarve und Azoren, …
Jeden Tag habe ich etwas neues entdeckt und etwas neues gelernt, sei es für die Uni, neue Menschen kennengelernt, neue portugiesisch/ englische Wörter,… Doch vor allem habe ich in diesen Monaten sehr viel über mich selber gelernt und nimm viel mehr, als einen zweiten Koffer mit Kleidung, portugiesischen Wein und vielleicht zwei Kilo von der köstlichen „Pastel de Nata“ mit nach Hause. Ich habe Freunde fürs Leben gefunden und einzigartige Erfahrungen gemacht, für die ich sehr dankbar bin und die mir niemand mehr nehmen kann.