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250 Lehrer:innen für Empathie an Schulen: Tagung Gesunde Schule Tirol

250 Lehrer:innen für Empathie an Schulen: Tagung Gesunde Schule Tirol

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Im Rahmen der Tagung „Gesunde Schule Tirol: Empathie macht Schule“, die im Feber an der Pädagogischen Hochschule Tirol stattfand, haben sich 248 Tiroler Lehrer:innen, Schulleiter:innen und Expert:innen in der schulischen Gesundheitsförderung – von der Volksschule über die Mittelschule bis zur Sekundarstufe – einen Tag intensiv mit Empathie auseinandergesetzt. Im Fokus standen einerseits nachhaltige Impulse zur Stärkung von Future Skills von Lehrer:innen, Schulleiter:innen, Kindern und Jugendlichen, andererseits Möglichkeiten zu einem Wandel des Systems Schule, in dem Empathie weiter in den Mittelpunkt rückt. Als Keynote-Speakerin konnte die dänische Psychologin und Therapeutin Helle Jensen gewonnen werden.


Kinder und Jugendliche in ihrer Persönlichkeit für die Zukunft zu stärken, ist Aufgabe von Schule. Schulen sind Orte mit Potenzial, um Empathie zu entfalten: Beziehungskompetenz, Verbundenheit, Achtsamkeit mit sich selbst, den Mitmenschen und der Natur. Diese als „Empathiepotenziale“ bezeichneten Haltungen und Kompetenzen können für alle im Lebensraum Schule erfahrbar gemacht und im System verankert werden. Damit werden nicht nur Future Skills und die Persönlichkeiten von Lehrpersonen, Schulleiter:innen, Kindern und Jugendlichen gestärkt, sondern können auch gesellschaftliche und globale Herausforderungen, wie Klimakrise oder Zukunftsängste, besser bewältigt werden.


Diesen Themen widmete sich die Tagung „Empathie macht Schule“ in Impulsen, Infoständen und Workshops. Die Vortragenden und Workshopleiter:innen kennen die Tiroler Schullandschaft, wodurch – mit weiteren (inter-)nationalen Vortragenden – praxistaugliche und nachhaltige Impulse gesetzt werden konnten, die die Teilnehmer:innen wieder zurück an ihre Schulen tragen.

Wandel der Schule als System: Helle Jensen
Die dänische Psychologin, Familientherapeutin und Autorin Helle Jensen engagiert sich für eine Transformation im Bildungssystem in Richtung Beziehungskompetenz, Achtsamkeit, Empathie und Mitgefühl. Derzeit leitet Helle Jensen das Berliner Projekt „Empathie macht Schule“, das sich mit der Umsetzung des gesamtschulischen Ansatzes für die Arbeit mit Beziehungskompetenz, Empathie, Mitgefühl und Präsenz in deutschen Schulen befasst (www.empathie-macht-schule.de).
In ihrem Impuls und Workshop im Rahmen der Tagung Gesunde Schule stellte sie ihren Ansatz vor, mit welchen Möglichkeiten das ganze System Schule einen Wandel hin zur Empathie am Schulstandort erfahren kann. Dafür wird auf drei Ebenen angesetzt: der individuellen, der sozialen und der ökologischen.

Stärkung von Future Skills einzelner Lehrpersonen, Schulleiter:innen, Kindern und Jugendlicher
Der Workshop von Sabine Trentini-Geisler und Nadia Damonte, beide Beratungslehrer:innen bei der Bildungsdirektion Tirol, baut auf den natürlichen Kompetenzen nach Helle Jensen auf: Körper, Atmung, Herz, Bewusstsein & Kreativität. Der Workshop mit Titel „Achtsam mit mir - Achtsam mit dir. Empathie und Bewusstheit als Ressource im Schulalltag“ vermittelte praktische Übungen, die Beziehungskompetenz erweitern, dabei helfen eine persönliche Achtsamkeitspraxis aufzubauen und diese Praxis in den Schulalltag zu integrieren.

Statements der Kooperationspartner:innen im Rahmen der Tagung:

  • PHT-Vizerektorin Margit Raich: „Es freut mich sehr, dass sich diese Tagung dem so bedeutsamen Thema Empathie widmet. Gerade für Lehrpersonen ist es essenziell, sich intensiv mit dem Konzept der Empathie auseinanderzusetzen. Empathie ist der Schlüssel dafür, eine Lernumgebung zu schaffen, die sich an den emotionalen und kognitiven Bedürfnissen der Schüler:innen orientiert. Sie ist die Basis für gegenseitiges Verständnis und Respekt in der Schule. Letztendlich wirkt sich empathisches Handeln positiv auf die Lernprozesse unserer Kinder und Jugendlichen aus.“
  • Bildungslandesrätin Cornelia Hagele: „Empathie ist eine zentrale Zukunftskompetenz – für unsere Kinder und Jugendlichen ebenso wie für Lehrpersonen und Schulleitungen. Sie stärkt nicht nur die Persönlichkeitsentwicklung, sondern auch das Miteinander und die Widerstandsfähigkeit unserer Gesellschaft. Die Kooperation ‚Gesunde Schule Tirol‘ leistet mit ihren vielseitigen Angeboten einen wichtigen Beitrag, damit Schulen zu Orten werden, an denen ein gesunder und achtsamer Umgang gelebt wird.“ – Cornelia Hagele, Landesrätin für Bildung und Gesundheit
  • Bildungsdirektor Dr. Paul Gappmaier: „Die Gefühle anderer annehmen und darauf einfühlsam und mit Feingefühl reagieren zu können, ist die Basis für ein gesundes Miteinander. Deshalb sollten Menschen einander in allen Lebenslagen mit Empathie begegnen. Ganz besonders wichtig ist dies natürlich auch in der Schule. Kinder und Jugendliche sollen spüren, dass empathisch mit ihnen umgegangen wird. Dann werden sie auch selbst dazu fähig sein.“
  • Bernhard Huter, Leitender Angestellter der BVAEB-Landesstelle Tirol: „Gesundheit unserer Lehrer:innen – Ein Schlüssel zu gesunden Schülerinnen und Schülern. Lehrer:innen spielen eine zentrale Rolle in der Entwicklung junger Menschen. Sie inspirieren, motivieren und prägen Schüler:innen. Indem wir in die Gesundheit unserer Lehrer:innen investieren, legen wir den Grundstein für eine gesunde und empathische Schulgemeinschaft.”
  • Werner Salzburger, Vorsitzender des ÖGK-Landesstellenausschusses in Tirol: „Die Schule ist eine prägende Lebenswelt für unsere Kinder und Jugendlichen und ein wesentlicher Faktor für die Gesundheit sowie Zufriedenheit aller Beteiligten. Deshalb ist es uns umso wichtiger, mit unseren Projekten dabei zu unterstützen, die Schulen gesund zu gestalten und mehr Empathie in diese Lebenswelt zu bringen.“

 

Die Kooperation Gesunde Schule Tirol

Die Kooperation Gesunde Schule Tirol versteht Gesundheitsförderung an der Schule als ganzheitlichen Prozess, denn Bildung und Gesundheit stärken sich gegenseitig und können in der Lebenswelt Schule positiv beeinflusst werden.


An der umfassenden Gesundheitsbildung arbeiten die Bildungsdirektion für Tirol, das Land Tirol, die Österreichische Gesundheitskasse, die Pädagogische Hochschule Tirol und die Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau zusammen. Sie werden unterstützt von rund 40 Partnerorganisationen. Diese vernetzen sich seit dem Jahr 2000 im Arbeitskreis bzw. der Kooperation Gesunde Schule Tirol mit dem Ziel, alle Menschen im Setting Schule auf dem Weg zu einem eigenverantwortlichen Umgang mit der eigenen Gesundheit und der Gesundheit anderer zu begleiten.


Die Kooperation Gesunde Schule Tirol koordiniert und gestaltet zahlreiche Initiativen. So werden Tiroler Schulen seit vielen Jahren dabei begleitet, Maßnahmen der Gesundheitsförderung umzusetzen und das Gütesiegel Gesunde Schule zu erlangen. Aktuell sind 84 Tiroler Schulen mit dem Gütesiegel ausgezeichnet. Eine weitere Initiative ist das Programm „Stark fürs Leben“, das zum Ziel hat, Schülerinnen und Schüler in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu begleiten, zu unterstützen und ihnen Werkzeuge für ein erfülltes Leben in die Hand zu geben.

Für Lehrpersonen wurde mit der Pädagogischen Hochschule Tirol der Hochschullehrgang „Stark fürs Leben“ konzipiert, um Pädagog:innen dafür zu professionalisieren.


Weitere Informationen zur Kooperation Gesunde Schule Tirol: https://gesundeschule.tsn.at/

 

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© ÖGK/APA-Fotoservice/Hetfleisch