Keynotes
Eric Sidoroff
„Es gibt 360 Grad …
warum sich also nur auf einen einzigen festlegen?“
(Zaha Hadid)
(© Celia di Pauli)
"OUT OF THE BOX“
Wie wir Lernräume radikal neu denken müssen.
Der Vortrag versucht, außerhalb der vier Wände eines tradierten Klassenzimmers zu denken und einen frischen Blick auf Schulen als multifunktionale Lebens- und Arbeitsräume zu werfen. Aus architektonischer Perspektive überlegen wir, ob und gegebenenfalls wie pädagogische Konzepte – von Montessori und Reggio bis hin zu Agile Learning – nachhaltig weiterentwickelt werden müssen, um den gesellschaftlichen und technologischen Umbrüchen gerecht zu werden:
• Welche Projektideen und Gestaltungsansätze für Bildungsräumen sind im Stande, auf die Bedürfnisse aller Akteur:innen – Schüler:innen, Lehrkräfte und Schulleitungen – einzugehen?
• Wie gelingt es, Lernräume nicht nur digital fit, sondern auch ökologisch und sozial nachhaltig zu gestalten?
• Welche Rolle spielen Rückzugsorte, kollaborative Lehrer-Lounges und offene Werkstätten, um Lernen als gemeinschaftlichen Prozess zu stärken?
Neben Chancen smarter Technologien und KI erörtern wir auch hierin liegende Risiken und plädieren für eine bewusste, partizipative Schulentwicklung.
Christel van Dieken
„Werkstattpädagogik hat zum
Ziel, Raum zu schaffen für die 100 Sprachen der Kinder.“
(Malaguzzi, Reggio)
(© Privat)
Werkstattpädagogik – was braucht Lernen?
Werkstattpädagogik ist ein Handlungskonzept zur Umsetzung der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse über beste Entwicklungsbedingungen für kindliche Entwicklung. Sie bietet Raum für die Entdecker- und Lernfreude von Kindern in Bildungseinrichtungen. Kinder können selber Tun, mit den Händen, über Erfahrung lernen, sinnliche, haptische Erfahrungen machen. Dafür brauchen sie anregend gestaltete Bildungsräume mit „lecker“ präsentierten Materialien.
Hans-Christian Ringer
„Menschliches Verhalten wird nicht von Bedingungen diktiert, die der Mensch antrifft, sondern von Entscheidungen, die er selbst trifft.“
(Viktor Frankl)
(© Privat)
Raum für dich, für mich, für uns
Gestalten wir oder werden wir gelebt – was wir ändern können, brauchen wir nicht aushalten. Innere Zustimmung zur Vielfalt der Möglichkeiten und Eigenarten ist die Grundlage gelingender Beziehungen zu anderen, zu Anderem und zu mir selbst. Sie eröffnet Entwicklungsräume und bricht belastende Muster auf. Wir lernen voneinander und miteinander, mit dem Einlassen auf Außenräume weitet sich auch der innere Raum.
Klaus Zierer
„Die Autorschaft des eigenen Lebens zu fördern, ist nicht nur oberstes Ziel jeder pädagogischen Maßnahme, es ist auch der Eckpfeiler einer Demokratie.“
(© Privat)
Bildung als Autorschaft des eigenen Lebens - Wie aus Lernorten Bildungsräume werden
Alles pädagogische Handeln ist daraufhin ausgerichtet, die Bildungsprozesse der jungen Menschen positiv zu beeinflussen. Aus geisteswissenschaftlicher Sicht erfordert dies Räume zum Spielen, Arbeiten, Bewegen und Erholen, die dann aus empirischer Sicht bestimmte Kriterien erfüllen. So müssen sie herausfordernd, motivierend, kommunikativ und allen voran wertschätzend gestaltet sein. All das findet in einem normativen Rahmen statt, der untrennbar mit einem Demokratieverständnis verbunden ist, das sich im Kern nicht nur als Staatsform, sondern als Lebensform begreift. Und so zeigt sich, dass die Wirkung von Bildungsräumen entscheidend von der Haltung der Pädagoginnen und Pädagogen abhängt.