Am 27. Jänner 2022 war der Internationale Holocaust-Gedenktag. Auf einer Gedenkveranstaltung in Vaduz sprach Claus Oberhauser, der Leiter des PHT-Instituts für fachdidaktische und bildungswissenschaftliche Forschung und Entwicklung, über den historischen Zusammenhang zwischen Verschwörungstheorien und Antisemitismus. Auch eine Vertreterin von „erinnern.at“, ein Kooperationspartner der Pädagogischen Hochschule Tirol, hielt dort einen vielbeachteten Impulsvortrag. Die diesjährige Veranstaltung widmete sich besonders dem Umgang mit dem aktuellen Antisemitismus und suchte nach Möglichkeiten, dem Wiederaufflammen von Antisemitismus wirksam zu entgegnen.
In seinem Vortrag erklärte Oberhauser, wie (rechtes) Verschwörungsdenken, (Rechts‑)Populismus und rechtsgerichtete Gesinnungen von gesellschaftlichen Krisen profitieren. Das Tragen eines gelben „Ungeimpft“-Sterns als Symbol der Gleichstellung der Verfolgung von Jüdinnen und Juden im NS-Staat mit der „Disziplinierung“ in der Corona-Krise ist ein aktuelles Beispiel für die derzeitige alarmierende Situation,
die Oberhauser mit diesem Satz zusammenfasste: „Wir sind in das postfaktische Zeitalter abgedriftet, und es scheint so, als seien viele auf dem rechten Auge blind.“
In der anschließenden Podiumsdiskussion ging es um die Einrichtung einer ganzheitlichen Strategie gegen Antisemitismus in Hochschulen und vor allem in der Lehrer:innenausbildung.
Nachzusehen und nachzuhören ist die Veranstaltung unter dem folgenden Link:
Vortragsvideo: https://www.youtube.com/watch?v=gyCesdZ0D9o
Pressebericht Volksblatt: https://www.volksblatt.li/Nachricht.aspx?src=vb&id=299123
Pressebericht Liechtensteiner Vaterland: https://ios-hybrid-tablet.vaterland.li/liechtenstein/gesellschaft/ungeimpft-stern-klare-provokation;art13103,477514