HEIDI BLAM GEB. ZAHLNER
* 17.10.1958 † 11.4.2022
Schulwartin der Praxisschulen der Pädagogischen Hochschule Tirol i. R.
Wir geben die traurige Nachricht bekannt, dass unsere liebe Heidi durch einen tragischen Unfall allzu früh verstorben ist.
Heidi Blam wurde in Wien geboren und ist dort im Waisenheim aufgewachsen. Ihre acht Geschwister konnte sie leider nie kennen lernen. In Wien absolvierte sie auch die Kellnerlehre und begann dort in der Gastronomie zu arbeiten.
Der Liebe wegen kam sie nach Tirol. Ab 1982 war sie in verschiedenen sozialen Einrichtungen und auch ehrenamtlich beim Roten Kreuz Tirol tätig.
Heidi bildete sich weiter und erreichte den Abschluss zur Seniorenflegerin und Seniorenbetreuerin.
Im Jahre 2000 holte Dir. Kopeitka Heidi Blam an die Pädagogische Akademie Tirol. Ihm war es wichtig, dass erstmals eine Frau als Schulwartin tätig wurde.
Die Tätigkeit als „Haustechnischer Dienst“ übte sie dann mit 50% einer Vollbeschäftigung aus, weil sie ihrer Ausbildung entsprechend auch mehrere alte Menschen betreute.
Als Schulwartin der Praxisschulen war sie natürlich auch an der Nachfolgeinstitution Pädagogische Hochschule tätig. 2016 erhielt sie die Verwendungsbezeichnung „Oberamtswartin“ und mit 31.10.2018 trat sie ihre wohlverdiente Pensionierung an.
Heidi Blam nur mit diesen Zahlen und Fakten zu beschreiben, griffe viel zu kurz.
Wenn sie auch gehaltsmäßig am unteren Ende der Hierarchie eingestuft war, war sie menschlich ganz oben zu finden.
Darüber legen etliche berührende Rückmeldungen, die von Kolleg:innen und Vorgesetzen eingetroffen sind, ein hervorragendes Zeugnis.
Diese drücken wirklich aus, welch‘ wertvoller Mensch Heidi war.
Deshalb sollen ein paar dieser Rückmeldungen in ihrem Nachruf wiedergebeben werden.
Solche Rückmeldungen bekommen nur große Menschen – Heidi war ein großer Mensch.
NACHRUF
Dies alles beschreibt Heidi sehr gut in ihrem gesamten Wesen: sehr nette Person, eine besonders gute Seele, liebenswert und friedfertig, enorm hilfsbereit, puncto Verlässlichkeit ein Vorbild, großzügig, freundlich und zuvorkommend. Sie war unter anderem auch sehr mitfühlend, lachte gern und ich musste sie oft „einbremsen“ in ihrem Eifer zu helfen. Sie war mit Kleinigkeiten leicht glücklich zu machen. Was andere Menschen als selbstverständlich ansehen, wie ein Weihnachtsfest unter Freunden, ein privates Frühstück, ein Friseurbesuch, war für sie etwas Besonderes. Und dies zeigte sie wiederum als sehr bescheidenen Menschen. Leider wollte sie auch nicht als „lästig“ gelten und hat sich seit ihrer Pensionierung selten gemeldet.
Diese kleine Person mit ihrem großen Herzen wird uns allen, insbesondere mir, sehr fehlen.
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Heidi Blam wirkte als Schulwartin der Praxisschulen für viele Jahre. Sie war enorm hilfsbereit war in puncto Verlässlichkeit ein Vorbild. Sie verdiente auf Grund ihrer Anstellung nicht viel und war dennoch stets sehr dankbar für ihre Arbeitsstelle. Gleichzeitig war sie sehr großzügig und schenkte mir zum Schulschluss immer einen Obstkorb, obwohl ich es ihr „verboten“ hatte. Sie war eine so tapfere Frau! Ich habe sie sehr geschätzt.
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Es tut mir so unendlich leid, dass Heidi verstorben ist. Sie war ein freundlicher und zuvorkommender Mensch, dem man sehr gerne begegnete. Es ist traurig, dass es sie nicht mehr gibt.
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Heidi war ein richtig feiner Mensch. Wir alle halten erschüttert und traurig inne. Während all der Jahre war nicht ein einziges schlechtes Wort von ihr zu hören, niemals war sie einer Laune unterworfen. Jeder Tag begann mit einem freundlichen Gruß und einem strahlenden Gesicht. Jeder Tag endete heiter und in freudiger Erwartung des nächsten Tages. Sie war überaus fleißig, loyal, rechtschaffen, herzlich und unsere Kinder und Lehrpersonen liebten sie in ihrer Fürsorge um alle. Vielleicht waren wir ihr auch ein bisschen Hoamatl. Sie war ein zufriedener und bescheidener Mensch. Das Leben meinte es nicht immer gut mit ihr, trotzdem war sie ein Beispiel dafür, dass ein Mensch darüber hinaus sein Selbst leben kann und sein kleines Glück findet. Wir werden unserer Heidi ein ewiges Andenken bewahren, ihre quirlige Art wird uns immer Gedächtnis und vor allem tief im Herzen bleiben.
Mach‘s gut da oben im Himmel, liebe liebe Heidi! Danke für dich!
Im Namen aller kleinen und großen Menschen der Praxisvolksschule.
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Die Nachricht vom Ableben „unserer“ Heidi hat alle im Haus, die sie kannten, tief betroffen.
Als stets hilfsbereite, engagierte und zuverlässige Kollegin haben wir Heidi sehr geschätzt. Ihre liebenswerte Art, ihr Sinn für Humor und ihre Bescheidenheit haben Heidi ausgezeichnet. Heidi wird uns in besonderer Erinnerung bleiben.
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Ich war als Lehrer an der damaligen Praxishauptschule tätig und Heidi Blam brachte täglich die Hauspost vorbei. Sie fehlte nie und war auch nie krank. Dabei sortierte sie gewissenhaft jedes Poststück in die Postfächer ein, machte den ungeliebten Abwasch des Kaffeegeschirrs, kontrollierte das Papier im Kopierer, goss die Pflanzen, für die niemand Zeit hatte, und fragte immer nach, ob irgendetwas noch zu erledigen wäre. Einmal erwähnte ich nebenbei und gedankenlos: „Alle bekommen Post nur ich nie!“ – eine folgenschwere Aussage! Heidi sagt nur kurz und bündig: „Morgen bekommst du auch Post“. Ich dachte mir nichts dabei und am nächsten Tag hatte ich aber eine Schachtel Merci in meinem Postfach vorgefunden. Ich freute mich sehr über diese gelungene Überraschung und bedankte mich bei Heidi dafür. Ab diesem Zeitpunkt hatte ich aber wöchentlich eine Tafel Schokolade, Pralinen oder irgendwelche andere Süßigkeiten in meinem Postfach. Alle Versuche, diese regelmäßigen, netten Zuwendungen zu beenden, scheiterten leider komplett. Ganz im Gegenteil – Heidi wurde es immer mehr zum Anliegen, mich mit Süßigkeiten zu verwöhnen. Mir war nämlich bewusst, dass Heidi Blam leider nur ein sehr bescheidenes Einkommen hatte. Das wollte ich natürlich nicht weiter belasten. So entwickelten sich aber immer sehr nette, persönliche Gespräche mit ihr und es war ein wirklich trauriger Augenblick, als sie das letzte Mal zu uns in die Schule kam, um dann ihre Pensionierung anzutreten. Sie gehörte einfach mit ihrem übergroßen, klappernden Schlüsselbund zur Schule und konnte nicht ersetzt werden. Heidi war auf den ersten Blick eine unauffällige Person, aber menschlich eine herausragende Größe mit viel Humor. Ich habe als Lehrer einiges von ihr lernen können und wünsche mir einfach, dass es mehr Personen mit so viel aufrichtiger Menschlichkeit und Zufriedenheit gibt.
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Ich bin erschüttert und traurig über das Ableben unserer Heidi! Ich wollte sie zu Ostern - wie seit ihrer Pensionierung zu Weihnachten, Ostern und Schulschluss üblich - zum Kaffee einladen, konnte sie diesmal aber nicht erreichen. Heute Nachmittag erfuhr ich von ihrem Tod. Heidi ist noch zu meiner Zeit als Schulwartin an die Übungsvolksschule gekommen. Wir alle, Kolleginnen/Kollegen und Schülerinnen/Schüler, schätzten ihre immer freundliche Art und Fürsorge für alle. Ihr Fleiß und ihre Hilfsbereitschaft waren beispielhaft. Heidi hat in ihrem Leben viele Schicksalsschläge hinnehmen müssen. Wir konnten ihr vermitteln, dass sie zu uns gehört und vielleicht ein wenig Familie für sie sein. Die Kinder achteten und liebten sie, für sie war sie einfach DIE HEIDI.
GEDENKMESSE
Im Namen der Hochschulgemeinschaft danke ich Georg Angerer und Josef Stock sehr, dass sie eine Gedenkmesse für Heidi organisiert haben.
Ich lade euch alle dazu herzlich ein:
URNENGRAB
Einige Kolleg:innen setzen sich sehr dafür ein, dass Heidi ein eigenes Urnengrab bekommen soll und nicht in einem Armen- bzw. Gemeinschaftsgrab beigesetzt werden muss.
Wer dazu einen finanziellen Beitrag leisten will, setzt sich bitte mit Sabine Kuppelwieser
(sabine.kuppelwieser@ph-tirol.ac.at) in Verbindung. Sie wird dazu nähere Informationen geben können. Danke, Sabine.
Sabine hat mir auch erzählt, dass sie nach dem Tod von Heidis Freund Heidi unter anderem jährlich zum Weihnachtsfest eingeladen hat. Das Staunen von Heidi, als sie vor dem reich geschmückten Weihnachtsbaum stand, werde sie nie vergessen, sagt Sabine. Heidi schwärmte immer wieder:„So etwas habe ich noch nie gesehen und erlebt.“
Heidi, wir sind dankbar, dass wir dich gesehen haben und in deiner menschlichen Größe erleben durften.
Du hast den Platz in unserem Herzen mit deiner Herzlichkeit erobert.
Wir werden dir ein gebührendes Andenken bewahren.
Im Namen der Hochschulgemeinschaft der PH Tirol
Thomas Schöpf,
Rektor