KEYNOTES 09:15 - 11:30 Uhr
Keynote 09:15 – 10:00 Uhr
Andrea Platte
Inklusive Momente und Prozesse in der Schulentwicklung. Inclusive Leadership
Als inklusiv identifizierte "Momente" weisen der Schulentwicklung nicht nur eine Richtung, sondern sind zudem Puzzleteile komplexer Prozesse. In diesem Vortrag geben sie Anstöße zur Gestaltung inklusiver Kulturen, Strukturen und Praktiken. Dabei unterstützen Fragen aus dem Index für Inklusion, dem international bewährten Instrument zur Qualitätsentwicklung von Bildungseinrichtungen. Inclusive leadership deutet das Zusammenspiel von kollegialer Verantwortung und Steuerung an.
Keynote 10:00 – 10:45 Uhr
Miriam Sonntag
Kooperation in der (inklusiven) Schule Wege & Herausforderungen multiprofessioneller & interdisziplinärer Teams
Multiprofessionelle und interdisziplinäre Kooperation wird mittlerweile als ‚conditio sine qua non‘, also als eine notwendige Bedingung im Kontext der inklusiven Schule, verhandelt (Idel et al., 2019; Köpfer & Lemmer, 2020). Allerdings ist davon auszugehen, dass es nicht die perfekte Kooperationsstruktur oder das multiprofessionelle Team in den Schulen gibt. Vielmehr sind nach Kullmann "die Formen oder Arten der multiprofessionellen Zusammenarbeit in Schulen (…) so vielfältig wie die Schulen selbst" (Kullmann, 2018, S. 4). Die empirische Befundlage weist insgesamt darauf hin, dass sich eine intensive Zusammenarbeit grundsätzlich positiv auf die Implementation von Innovationen auswirkt (Pröbstel, 2008). Zugleich unterstützt sie auch den Abbau von Lernbarrieren auf der Ebene der Schüler*innen - eine Forderung an Schulen, die sich handlungsleitend aus der UN-Behindertenrechtskonvention ergibt (European Agency for Special Needs and Inclusive Education, 2012, 2022). Dabei gilt es zu klären, wie strukturelle Rahmenbedingungen im Schulsystem und konkretes Schulleitungshandeln eine solche Kooperation unterstützen können. Ausgehend von einem aktuellen Forschungsprojekt (Sonntag, 2024, in Begutachtung) werden wertvolle Einblicke darüber gegeben, wie gegenwärtig die interdisziplinäre und multiprofessionelle Kooperation an vielen Schulen in Österreich charakterisiert werden kann und zugleich aus der Perspektive der Kooperierenden erlebt wird. Aspekte einer ‚good practice‘ sollen wichtige Impulse für die Entwicklung einer ‚next practice‘ geben und zur Diskussion gestellt werden.
Keynote 11:00 – 11:45 Uhr
Silvia Pixner
Lernstörungen: Legasthenie und Dyskalkulie
Ungefähr 4-6% der Schüler:innen zeigen massive Schwierigkeiten im Erwerb des Lesens, Schreibens und/oder des Rechnens. Woran liegt es, dass Kinder trotz normaler Intelligenz solche Schwierigkeiten entwickeln? Die Ursachen sind vielfältig, aber sie haben auch eine biologische Komponente. Durch einen differenzierten und individuellen Unterricht kann zwar die Lernstörung nicht vollständig aufgehoben werden, aber ein Weiterkommen kann ermöglicht werden. Wichtig dabei ist zu verstehen, dass die Teilkomponenten dieser Kulturtechniken sehr stark hierarchisch aufeinander aufbauen. Versäumte oder mangelhaft verinnerlichte Inhalte führen oft dazu, dass Kinder oder später auch Jugendliche nicht mehr weiterkommen. Nicht nur die Leistung, sondern auch die Einstellung zum Lernen leidet stark drunter. In weitere Folge kommt es nicht selten zur Verweigerung, sich mit diesen Inhalten zu befassen.
Austausch in der BOS 12:45 - 15:00 Uhr
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BOS 1. 12:45 – 13:45 Uhr
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BOS 2. 14:00 - 15:00 Uhr
Silvia Alt
Allen anvertrauten Kindern gerecht werden
Dass Schule und alle daran Beteiligten versuchen, den ihnen anvertrauten Schulkindern gerecht zu werden, ist als fortwährender Prozess zu sehen, wo unterschiedlichste Herangehensweisen zielführend sein können. Aufmerksames Kennenlernen, den Mehrwert von „gewöhnlichen“ schulischen Projekten erkennen, das bewusste Wahrnehmen der Leistungen der einzelnen und Kommunikation über Ziele und Erfolgskriterien tragen zum Gelingen des Schulalltages bei. Auf praktische Art und Weise wird kreativer Umgang mit Ressourcen aller Art nähergebracht. Bewusst gestaltete Lehrfächerverteilung und überlegte Stundenpläne schaffen die Möglichkeit professionelle Lerngemeinschaften zu bilden, Synergieeffekte zu nutzen und sorgen für Gelegenheit zur Kooperation.
Adriana Gehmacher
Perspektivenwechsel in der inklusiven Praxis - ein Beitrag zur Salutogenese von Schulteams
Inklusion – ein Schlagwort, das häufig wie ein unerfüllbarer Anspruch auf Schulleitungen und Lehrer*innen in der Praxis lastet und nicht selten ein Gefühl der Überforderung auslöst. In diesem Workshop wird ein überraschender Perspektivenwechsel angeboten, der einen Weg aus der Überlastung in die Entlastung aufzeigen soll – reflexive Offenheit, phänomenologische Wesensschau und ein mentalisierender Ansatz als Türöffner für einen transformativen Prozess hin zu inklusiven Kulturen und Praktiken. Vorgestellt wird ein praxiserprobtes Beispiel inklusiver Schulkultur, kombiniert mit einer etwas anderen Perspektive auf das Selbst von Leitenden und Lehrenden – Inklusion personal gewendet.
Silvia Pixner
Entwicklung eines Leitbildes im Umgang mit Lernstörungen
Der Workshop befasst sich mit dem Thema "Entwicklung eines Leitbildes im Umgang mit Lernstörungen“ an der eigenen Schule. Es wird einerseits der Frage nachgegangen, was Schüler:innen mit Lernstörungen benötigen, damit sie ihren schulischen Alltag gut bewältigen und ihre Kompetenzen weiter ausbauen können. Andererseits stehen die Lehrkräfte, ihre Möglichkeiten und ihr Handlungsspielraum im Fokus. Auf Ebene der Schulleitung beschäftigen wir uns mit den folgenden Fragen: Wie kann ich als Schuleiter:in meine Kolleg:innen unterstützen und begleiten? Welche Rahmenbedingungen können und müssen geschaffen werden, damit eine differenzierte Förderung gelingen kann? Welche rechtlichen Rahmenbedingungen begegnen uns und gibt es graue Flecken in der Landkarte?
Ingrid Rohracher
Impulse aus der Perspektive einer Schulärztin
Wie bringt sich eine Schulärztin an unterschiedlichen Schulen in das jeweilige multiprofessionelle Team ein? Welche strukturellen Voraussetzungen sind hilfreich? Diese und ähnliche Fragen werden diskutiert und nächste kleine Schritte eruiert.
Daniel Waltl-Hupfauf
Informationen aus dem Diversitätsmanagement
Diversitätsmanagement in der Bildungsdirektion fördert Vielfalt in Bildungseinrichtungen durch Inklusion, Bewusstseinsschaffung und Chancengleichheit. Ziel ist ein inklusives Umfeld, das Unterschiede in Herkunft, Geschlecht, Religion, Behinderung und mehr anerkennt und wertschätzt. Maßnahmen umfassen die Integration diverser Perspektiven in den Lehrplan, Anti-Diskriminierungsrichtlinien und Unterstützungsprogramme für marginalisierte Gruppen. Schulungen und Fortbildungen helfen, Vorurteile abzubauen und kulturelle Sensibilität zu fördern. Kooperationen mit Gemeinschaftsorganisationen stärken die Diversitätsinitiativen. Monitoring und Evaluation sichern die Wirksamkeit der Maßnahmen. Herausforderungen wie Vorurteile und Ressourcenmangel werden durch gezielte Strategien adressiert.
Nachmeldeformular
(bei Titel „Virtuelle Schulleitertagung - Vielfalt im Fokus“ eintragen, LV-Nr. nicht notwendig) oder per
E-Mail an Evi Tscholl: evi.tscholl@ph-tirol.ac.at
Zoom-Link der Veranstaltung:
https://ph-tirol-ac-at.zoom.us/j/82301743927?pwd=itQCnb3EYRMnGaCF3N9UGjzjbspDm1.1
Meeting-ID: 823 0174 3927
Kenncode: 08hyeQpF