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PH Tirol lukriert Doktoratsprogramm mit „ProQ-STEAM“

PH Tirol lukriert Doktoratsprogramm mit „ProQ-STEAM“

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Hannah Reichmann
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Die PH Tirol mit Christian Vollmer lukrierte eines von 9 österreichweit geförderten Doktoratsprogrammen im Rahmen der Initiative „Bildungsinnovation braucht Bildungsforschung“

Am Mittwoch, den 2. August 2023 präsentierte Bildungsminister Martin Polaschek gemeinsam mit Rektorin Beatrix Karl (PH Steiermark) und TU Graz-Rektor Harald Kainz exemplarisch eines von neun Projekten, das im Rahmen der mit 8,8 Mio. Euro dotierten Initiative „Bildungsinnovation braucht Bildungsforschung“ gefördert wird. Auch aus Tirol wurde ein Projekt ausgewählt: Das interdisziplinäre Doktoratsprogramm „ProQ-STEAM“ unter der Leitung von Christian Vollmer (PH Tirol) widmet sich dem fachfremden Unterricht vor dem Hintergrund des Lehrkräfte- und Fachkräftebedarfs.

Die Initiative „Bildungsinnovation baucht Bildungsforschung“ von Bildungsminister Martin Polaschek ist mit 8,8 Mio. Euro dotiert und zielt darauf ab, den Bildungssektor auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse weiterzuentwickeln. Die Initiative zur Etablierung von strukturierten, kooperativen Doktoratsprogrammen zwischen Universitäten und Pädagogischen Hochschulen in Österreich fördert dabei auch den wissenschaftlichen Nachwuchs.

„Mein Ziel ist es, den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern, eine international ausgerichtete Research-Community zu etablieren und sicherzustellen, dass Forschungsergebnisse in konkrete Bildungsinnovationen münden. Aus diesem Grund habe ich die Initiative „Bildungsinnovation braucht Bildungsforschung“ ins Leben gerufen. Mit rund 8,8 Mio. Euro unterstützen wir nun neun konkret ausgewählte Projekte und stellen dabei die Finanzierung nachhaltig sicher“, so Bundesminister Polaschek.

Beatrix Karl (Rektorin der PH Steiermark): „Die Ergebnisse dieser Forschungsprojekte werden an den Pädagogischen Hochschulen über die Aus-, Fort- und Weiterbildung an die angehenden sowie bereits aktiven Pädagoginnen und Pädagogen weitergegeben und kommen damit im Klassenzimmer an. Damit stellen wir sicher, dass die Forschung zur Qualitätsentwicklung an den Schulen beiträgt.“

Das Doktoratsprogramm „ProQ-STEAM“ unter der Leitung von Christian Vollmer (PH Tirol)
Der Mangel an Lehrpersonen ist in den STEAM-Fächern besonders groß. Die Qualifizierung Fachungeprüfter und Quereinsteigender bietet sich an, um diese Lücke zeitnah zu schließen. „ProQ-STEAM“ untersucht, wie der frühe Ein- oder der Umstieg in den Lehrberuf in naturwissenschaftlichen Fächern, Technik & Design und Kunst & Gestaltung gelingt und wie sich die professionelle Identität bildet. Gemeinsam mit sechs österreichischen Hochschulen wird die Professionalisierung von Lehrpersonen im fachfremden Unterricht untersucht. Zu den Konsortiumspartner:innen unter dem Lead von Christian Vollmer (PH Tirol) zählen z.B. die Universität Innsbruck, die Universität Graz, die PH Steiermark und die Akademie der Bildenden Künste Wien. Insgesamt wurden im Rahmen des interdisziplinären Doktoratsprogramms „Professionalisierung im STEAM-Quereinstieg“ („ProQ-STEAM“) sechs Dissertationen gefördert. Das Programm ist auf drei Jahre angelegt und startet voraussichtlich im November 2023.

Rektorin Regine Mathies (PH Tirol): „Wir sind sehr stolz, dass die PH Tirol den Lead dieses Dokoratsprogramms mit sechs Konsortiumshochschulen gewinnen konnte. Ich halte es für immens wichtig, dass die Bildungsforschung verwertbare Ergebnisse für die Bildungspraxis liefert, insbesondere angesichts des derzeitigen Lehrer:innen- und Fachkräftemangels, den dieses Projekt ganz gezielt ins Auge fasst. Wir als Pädagogische Hochschule stärken damit besonders wirkungsvoll unseren Kernauftrag, die Aus- Fort und Weiterbildung sowie die Schulentwicklung professionsorientiert und wissenschaftsfundiert zu gestalten.“

Christian Vollmer (PH Tirol): „Wir vermuten, dass der Lehrpersonenmangel in STEAM-Fächern und daraus resultierend der Einsatz fachungeprüfter und quereinsteigender Lehrpersonen zu Einbußen in der Unterrichtsqualität führen kann. Andererseits könnten gerade authentisch auftretende, fachlich versierte Quereinsteigende mit ihren unterschiedlichen Bildungsbiographien das Interesse der Lernenden wecken. Wir freuen uns darauf, die Fachungeprüften und Quereinsteigenden in den „kleinen“ STEAM-Fächern, nämlich in Kunst & Gestaltung, in den naturwissenschaftlichen Fächern sowie in Technik & Design wissenschaftlich zu begleiten und so ihre Motivation, ihre Identität als Lehrperson und ihr Wissen und Können zu erforschen”, so Konsortiumsleiter Christian Vollmer.

Initiative „Bildungsinnovation braucht Bildungsforschung“
Im Rahmen der Initiative wurden insgesamt 39 Anträge eingereicht. Neun dieser Anträge wurden von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern empfohlen. Diese werden nun mit insgesamt 8,8 Mio. Euro unterstützt. In den kommenden Jahren werden sich die betreffenden Forschungsteams, in denen auch viele junge Doktorandinnen und Doktoranden sind, mit aktuellen Themen in Bezug auf unser Bildungssystem auseinandersetzen. Diese umfassen unter neben dem Projekt von Christian Vollmer zum fachfremden Unterricht vor dem Hintergrund des Lehrkräfte- und Fachkräftebedarfs:
* den Umgang mit frühzeitigem Bildungsabbruch,
* die Förderung der Lesekompetenz,
* den Umgang mit Digitalisierung und künstlicher Intelligenz.

Durch diese Herangehensweise wird nicht nur das österreichische Bildungssystem qualitativ weiterentwickelt, sondern die Initiative ermöglicht auch eine aktive Unterstützung des wissenschaftlichen Nachwuchses in unserem Land und trägt zur Etablierung einer starken und international ausgerichteten Bildungsforschung bei.

Alle 9 geförderten Projekte finden Sie hier.