Akademische Feier im Haus der Musik mit rund 500 Festgästen
Die Akademische Feier der Pädagogischen Hochschule Tirol fand am Donnerstag, den 3. Juli 2025 im Haus der Musik unter Anwesenheit von rund 500 Festgästen statt, darunter Bildungslandesrätin Cornelia Hagele, Vizebürgermeisterin Elisabeth Mayr, Christian Biendl von der Bildungsdirektion, die Institutsleiter:innen der PH Tirol, Vertreter:innen von Gremien der Hochschule, die Hochschulvertretung sowie die Gewerkschaft.
Rektorin Regine Mathies begrüßte die Absolvent:innen und hob deren erfolgreichen Weg zu einem der bedeutsamsten Berufe unserer Gesellschaft hervor, den Weg in die Bildung: „Wir feiern heute unsere Absolvent:innen, die ihren Weg zu einem der bedeutsamsten Berufe unserer Gesellschaft eingeschlagen und erfolgreich gemeistert haben: den Weg in die Bildung, den Weg in die Pädagogik. Ob in der Elementar-, der Primar- oder der Sekundarpädagogik – sie alle haben sich entschieden, junge Menschen auf ihrem Lebensweg zu begleiten, zu stärken, zu fördern, zu bilden. Diese Entscheidung verdient größte Anerkennung. Denn Pädagog:in zu sein, bedeutet heute mehr als nur Wissen zu vermitteln: Es bedeutet, in einer komplexer werdenden Welt Halt zu geben. Es bedeutet, Kinder und Jugendliche in ihrer Vielfalt zu sehen, sie in ihrer Entwicklung zu unterstützen – mit Geduld, mit Empathie, mit Humor und mit innerer Stärke. Der tragische Amoklauf in Graz vor drei Wochen führt uns auf schmerzhafte Weise vor Augen, wie herausfordernd dieser Beruf sein kann – emotional, gesellschaftlich, menschlich. Er macht aber auch deutlich, wie dringend wir Menschen brauchen, die mit Herz und Haltung, mit Mut und Menschlichkeit diesen Beruf ausüben. Menschen wie unsere Absolvent:innen.”
Anschließend überbrachten Vizebürgermeisterin Elisabeth Mayr und Bildungslandesrätin Cornelia Hagele ihre Grußworte: „Bildung ist ein Wegweiser – sie hilft jungen Menschen, eine Richtung einzuschlagen und ihr eigenes Potenzial zu entdecken. Ich gratuliere all jenen, die sich entschieden haben, diesen Kompass weiterzugeben: unseren frischen Absolventinnen und Absolventen. Mit ihrer Berufswahl haben sie Verantwortung übernommen für junge Menschen – und damit für unsere gemeinsame Zukunft. Mein großer Dank gilt auch dem gesamten Team der Pädagogischen Hochschule Tirol. Sie alle sind Wegbereiterinnen und Wegbereiter – und Tirol braucht sie. Damit die Kinder und Jugendlichen unseres Landes weiterhin die bestmögliche Bildung genießen können,“ so Cornelia Hagele, Landesrätin für Gesundheit, Bildung, Wissenschaft und Forschung:
Festrede: Wirksamkeit und Verantwortung für die Gesellschaft
Für die Festrede konnte Hochschulrätin der PH Tirol und Ehrenbürgerin der Universität Innsbruck Tanja Eiselen gewonnen werden, die das Augenmerk auf die Besonderheit dieses Tages, der einen neuen Lebensabschnitt öffnet, legte: „In einer Welt, die komplexer, lauter, oft auch gespaltener wird, braucht es Lehrpersonen wie diese Absolvent:innen: Menschen mit Rückgrat, mit Weitblick, mit Herz. Menschen, die wissen: Bildung ist nicht neutral. Sie ist nie „nur Stoff“. Sie ist immer auch ein Beitrag zur Gesellschaft, zur Menschlichkeit, zur Zukunft. Die Absolvent:innen haben die Möglichkeit, Räume zu schaffen, in denen Kinder und Jugendliche lernen, zuzuhören und gehört zu werden, mitzureden, zu streiten – aber respektvoll. In denen Gleichberechtigung kein Thema am Rande ist, sondern gelebter Alltag. In dem Fürsorge füreinander eine Selbstverständlichkeit ist. Diversität, Inklusion, Gerechtigkeit – das sind keine Modethemen. Es sind die Eckpfeiler einer Schule, die allen Kindern die gleichen Chancen geben will.“
Rund 80 Absolvent:innen der Lehramtsstudien für Primar-, Berufs- und Elementarpädagogik
Nach den Glückwünschen in einer Videobotschaft von Bundesminister Christoph Wiederkehr wurde die feierliche Verleihung der Bachelor- und Masterdekrete vorgenommen: Insgesamt 73 Absolvent:innen des Lehramts für die Volksschulen nahmen an der akademischen Feier teil, 48 davon mit einem Bachelorstudium, 25 mit einem Masterstudium. Die Studierenden arbeiten zum Großteil bereits an Volksschulen in ganz Tirol und kommen aus Innsbruck, Innsbruck-Land, Schwaz, Kitzbühel, Kufstein, Landeck, Reutte, Imst, Osttirol, Südtirol, Vorarlberg und Salzburg. In ihren Abschlussarbeiten beschäftigten sie sich mit aktuellen und innovativen Themen, wie nachhaltiges Werken mit Upcycling und Recycling, Draußen Lernen – Natur als Klassenzimmer, inklusiver Unterricht, z.B. durch tiergestützte Intervention für Kinder mit Autismus-Spektrum-Störung, aber auch mit der Förderung der gesamtsprachlichen Entwicklung im vielsprachigen Klassenzimmer, mit Kontroversen im Klassenzimmer als Chance und Herausforderung für das politische Leben, mit Chancengleichheit oder mit Schule aus der Sicht von Volksschüler:innen. Das Lehramtsstudium für Berufspädagogik schlossen 4 Absolvent:innen im Fachbereich Ernährung für berufsbildende mittlere und höhere Schulen ab. Auch 2 Elementarpädagog:innen, die ihr Bachelorstudium „Elementarpädagogik – Frühe Bildung“ im Mai und Juni 2025 abgeschlossen hatten, nahmen an der Feier teil.
Dankesrede der Absolvent:innen
Absolventin Nina Walcher richtete in einer bewegten Rede ihre Dankesworte im Namen der Studierenden an deren Familien, Studienkolleg:innen, an Rektorat, die Dozierenden, aber auch an die Hausmeister:innen, Mitarbeiter:innen des Buffets, die Studienabteilung und die gesamte Hochschulgemeinschaft. „Es ging nie nur ums Lernen. Wir haben erlebt, dass Bildung nur gemeinsam entsteht und gestaltet werden kann. Dass man nicht nur Wissen weitergibt – sondern auch Haltung. Dafür möchten wir heute Danke sagen. Dem Rektorat und allen Dozierenden, die uns nicht nur fachlich begleitet haben, sondern uns auch durch verrückte Zeiten geführt haben – durch Pandemie, Fernunterricht und digitale Abenteuer. Die uns nicht nur Didaktik und Pädagogik vermittelt haben, sondern auch Professionalität, Menschlichkeit und die Freude am Unterrichten. Danke für Ihre Geduld, Ihre Ermutigung und Ihre Begeisterung für Bildung. Wir sind bereit, Kindern nicht nur beizubringen, wie man rechnet – sondern was zählt. Nicht nur, wie man schreibt – sondern wie man seine Geschichte erzählt. Nicht nur, wie man turnt – sondern wie man aufsteht, wenn man fällt,“ so Absolventin Nina Walcher.
Im Anschluss übergab Vizerektorin Margit Raich den Masterpreis der PH Tirol an Florian Jäger, dessen Arbeit durch die wissenschaftliche Qualität, den innovativen Ansatz und die Bedeutung für die Bildung herausragt. Vizerektor Gregor Örley verabschiedete die Masterabsolvent:innen und wünschte den Absolvent:innen des Bachelorstudiums einen erholsamen Sommer und anschließend einen guten Start ins weiterführende – auf Wunsch auch berufsbegleitend organisierte – Masterstudium.