Gutes Schulklima für beste Lern- und Arbeitsbedingungen in Schulen
Tagung „Gesunde Schule Tirol“ bringt rund 200 Lehrer:innen, Schulleiter:innen und Expert:innen an einen Tisch
Am 23. Februar wurde die Tagung „Gesunde Schule Tirol“ als Kooperationsveranstaltung an der PH Tirol mit knapp 200 teilnehmenden Lehrpersonen, Schulleitungen und Expert:innen stand ganz im Zeichen einer guten, gesunden und nachhaltigen Schule mit Fokus auf dem Schulklima. Neben zwei Keynotes ermöglichten praxisorientierte Impulse in Workshops und Möglichkeiten zum Austausch eine vertiefte und facettenreiche Auseinandersetzung mit dem Thema. Wie wichtig eine gesunde Schule als Lern- und Arbeitsraum ist, wird auch angesichts des Lehrer:innenmangels deutlich.
Die Tagung „Gesunde Schule Tirol“, organisiert von PH Tirol gemeinsam mit ÖGK, bvaeb, Land Tirol und der Bildungsdirektion widmet sich den Gelingensfaktoren einer gesunden Schule. Als zentral dafür gilt in qualitativer Hinsicht ein gutes Schulklima, das einen wesentlichen Faktor für eine gesunde Schule – also für Lehrer:innen- und Schüler:innen-Gesundheit sowie für Bildungserfolg – darstellt. In der Tagung werden daher drei Dimensionen des Schulklimas beleuchtet: die Gestaltung von Beziehungen, von Räumen und von Zeiten. Schließlich findet auch der strategische Aspekt Berücksichtigung. Denn wenn Gesundheitsförderung in der Qualitätsentwicklung einer Schule verankert wird, kann sie langfristig gelingen. Zum Austausch zusammen kamen rund 200 Lehrpersonen, Schulleiter:innen, Expert:innen aus Schulen und außerschulischen Organisationen sowie Interessierte.
Irmgard Plattner, Vizerektorin für Forschungs- und Entwicklungsangelegenheiten an der Pädagogischen Hochschule Tirol: „Ein gutes Schulklima ist die Basis für eine gedeihliche Willkommens- und Wohlfühlkultur an einer Schule. Neueste Forschungsstudien haben gezeigt, wie wichtig dies für eine positive Schul- und Unterrichtsentwicklung ist.”
Werner Salzburger, Vorsitzender des ÖGK-Landesstellenausschusses in Tirol: „Die Schule ist eine prägende Lebenswelt für unsere Kinder und Jugendlichen und das Schulklima ein wesentlicher Faktor für die Gesundheit sowie Zufriedenheit aller Beteiligten. Deshalb ist es uns umso wichtiger, mit unseren Projekten dabei zu unterstützen, die Schulen gesund zu gestalten.“
Bernhard Huter, Leitender Angestellter der BVAEB-Landesstelle Tirol: „Gute Schulen brauchen gesunde Lehrkräfte – gesunde Lehrkräfte sind Voraussetzung für den Erfolg von Schulen. Nur gemeinsam können wir in Schulen ein Umfeld schaffen, in dem Lehren und Lernen im Einklang mit der Gesundheit aller Beteiligten steht.“
Gesundheits- und Bildungslandesrätin Cornelia Hagele: „Mit dem Gemeinschaftsprojekt ‚Gesunde Schule Tirol‘ wird bereits in jungen Jahren die Basis für ein gesundes Leben gelegt und Schülerinnen und Schüler erhalten die Möglichkeit, Gesundheitskompetenz als eine zentrale Säule der Gesundheitsförderung und der gesundheitlichen Chancengleichheit zu erwerben. Deshalb stellt das Gütesiegel eine so wichtige Initiative dar, mithilfe dessen die physische und psychische Gesundheit der Schülerinnen und Schüler, aber auch das Wohlbefinden der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Schulen weiter gefördert werden“, betont Gesundheits- und Bildungslandesrätin Cornelia Hagele.
Bildungsdirektor Paul Gappmaier, Bildungsdirektion für Tirol: „Eine gesunde Schule ist eine Schule, in der sich Menschen wohl fühlen, wo sie gerne lernen, gerne Leistungen erbringen, achtsam und verantwortungsbewusst miteinander umgehen und konstruktiv Probleme lösen.“
Gesunde Schule auch strategisch verankern
Als besonderer Erfolgsfaktor für eine gute, gesunde und nachhaltige Schule wird das Zusammenwirken strategischer Aspekte in der Qualitäts- bzw. Schulentwicklung und qualitativer Aspekte in Bezug auf das Schulklima betrachtet. Gabriele Laaber, Leiterin der GIVE - Servicestelle für Gesundheitsförderung an Österreichs Schulen, einer Initiative von BMBWF, BMSGPK und ÖJRK, widmet sich in Keynote und Workshop dem Zusammenhang von Gesundheitsförderung, Schulklima und Qualitätsentwicklung. Die Kultur- und Sozialwissenschaftlerin arbeitet seit über zwanzig Jahren in diesem Feld, verfügt über große Praxiserfahrung und hält auch die Forschung zur Gesundheitsförderung im Blick: „Eindeutig zeigt die Forschungslage, dass Gesundheitsförderung positive Auswirkungen auf die Bildungserfolge von Kindern hat. Aus der Praxis wissen wir, dass eine längerfristige Arbeit an Aspekten der Gesundheitsförderung, wie dem Schulklima, mehr Bewegung für Schüler:innen, ein gesundes Schulbuffet, aber auch die Stärkung von Lebenskompetenzen, die besten Effekte zeigt.” Aus diesem Grund setzt sich Gabriele Laaber dafür ein, Gesundheitsförderung in Qualitätsentwicklungspläne von Schulen aufzunehmen. Im Workshop zum Thema, vermittelt sie daher, wie Ziele smart und Indikatoren geeignet formuliert werden können, damit Schulentwicklungsmanager diese in Schulentwicklungspläne aufnehmen. „Gesundheitsförderung braucht Zeit. Daher ist eine Verankerung entsprechender Ziele in den Schulentwicklungsplänen eine tolle Chance, um starke Effekte zu erzielen. Wenn Gesundheitsförderung über einen Zeitraum von drei Jahren langfristig und verbindlich umgesetzt wird, dann steigt die Bildungsqualität der Schule, das Schulklima verbessert sich, bessere Arbeits- und Lernbedingungen werden hergestellt, Gesundheit und Wohlbefinden von Schüler:innen und Lehrer:innen steigt”, erklärt Expertin Gabriele Laaber.