Knapp vor den Semesterferien hat eine Klasse der Praxismittelschule in Zusammenarbeit mit Studierenden noch einmal die gesamte Energie in ein MINKT-Projekt der besonderen Art gesteckt: Reise zum Mars!
Eine fiktive Marsreise und -mission bildete den thematischen Kontext für das erste inklusive MINKT-Projekt, das an der Praxismittelschule in Zusammenarbeit mit Studierenden und Lehrenden an der PH Tirol durchgeführt wurde. In intensiven Einheiten wurde gebastelt, analysiert, recherchiert, gerechnet, diskutiert, experimentiert, skizziert, programmiert, gefilmt, fotografiert, dokumentiert, gelacht, und vieles mehr.
Es ist nicht möglich, dieses spannende Projekt, das in den Gegenständen Mathematik, Werken, Bildnerische Erziehung und KOKOKO (Kommunikation, Kooperation, Konfliktlösen) durchgeführt wurde, in einem Text zusammenzufassen. Eine Schüler:innengruppe – die Paparazzi – hat die Herausforderung trotzdem angenommen und gibt in folgendem Text einen Gesamtüberblick:
Wir, die Klasse 4a, hat am 31.01.2022 das Projekt Marsmission begonnen. Es gab verschiedene Gruppen mit jeweils einer Mission, die es zu lösen galt. Am Ende ihres Projektes präsentierten alle Gruppen ihre Arbeiten. Aber der Reihe nach:
Der Auftakt
Die ersten zwei Stunden verbrachten wir damit, zwei Knetmasse-Planeten (Erde & Mars) zu bauen. Die zwei Planetenmodelle wurden ausgemessenen und ihr Größenunterschied wurde berechnet: Der Mars hat ungefähr 7 mal in der Erde Platz.
Arbeiten in Expert:innengruppen
Nachdem wir in den ersten zwei Stunden in Zweier-Gruppen gearbeitet haben, wurde die Klasse in fünf Gruppen eingeteilt, um weitere Missionen zu bestehen:
- Die Modellierer:innen: Die Modellierer:innen designen eine Rakete auf dem Computer und drucken sie dann auf dem 3-Drucker aus. Die Herausforderung der Gruppe besteht darin, dass alle Einzelteile, aus denen das Raketenmodell besteht, zusammenpassen müssen. Ziel ist es, eine gutaussehende und funktionale Rakete zu produzieren.
- Paparazzi: Die Paparazzi beschäftigen sich mit der Instagram Seite der Schule und versuchen alle Projektarbeiten mit Fotos und Videos zu dokumentieren. Die Herausforderung der Paparazzis ist, alle Gruppen und ihre Aktivitäten so gut wie möglich zu zeigen, damit Außenstehende nachvollziehen können, was passiert ist.
- Recycler:innen: Die Recycler:innen bauen eine Rakete aus recyclebaren Alltagsgegenständen. Darin liegt auch die besondere Herausforderung: Passenden Materialien zu besorgen, damit die Rakete Gestalt annimmt. Die Modelle sollen am Ende des Projekts sogar abheben.
- Codefreaks: Die Codefreaks bauen und programmieren einen Roboter. Sie beschäftigen sich mit dem Aufbau von Robotern und ihr Ziel ist es, einen einem Auto ähnlichen Roboter zu bauen. Er muss auf der von den Landschaftsarchtekt:innen gestalteten Marsoberfläche Missionen bewältigen. Der Roboter muss sich dabei autonom bewegen, Objekten ausweichen und Teile aufheben, um sie an eine andere Stelle zu transportieren.
- Landschaftsarchitekt:innen: Diese Gruppe kreiert aus Styropor und Holz mit Messern und Kleber eine bemalte Marslandschaft. Rot ist die dominierende Farbe, ganz nach dem Vorbild des Planeten Mars. Es ist gar nicht so einfach, das Styropor mit dem Messer zu formen und eine ansprechende Landschaft zu gestalten, die dem Roboter ausreichend Platz lässt. Schließlich sollen die Codefreaks ihren programmierten Roboter auf der Marslandschaft fahren lassen können.
Abschluss
Nach der Gruppenarbeit präsentierten wir Schüler:innen unsere Projekte vor der Klasse in Form von Kurzvideos. Wir konnten zeigen, was wir in den zwei Wochen geschafft haben. Außerdem wurde eine Wasserrakete im Schulgarten gestartet. Auch wenn sie es nicht ganz zum Mars geschafft hat: Wir sind stolz auf unseren Erfolg und freuen uns auf weitere spannende Missionen, die im restlichen Schuljahr noch auf uns warten.
Das folgende interaktive Bild zeigt, was während des Projektes erlebt und gelernt wurde. In zahlreichen Kurzvideos ist ein direkter Einblick in das Projekt möglich.
Einfach darauf los klicken und genießen:
Die Studierenden können am Ende des Projektes auf eine tolle Zeit zurückblicken. Betreut wurden sie während der Durchführung des Projektes von Lehrpersonen der Praxismittelschule und von Dr. Martin Andre, Pädagogisch Hochschule Tirol. Das folgende Resümee ist eindeutig:
Stefanie Joas,
Bachelorstudentin Lehramt Mathematik und Informatik
Für mich war es sehr spannend zu sehen, wie unterschiedlich die Schüler:innen an ihre Arbeiten im Projekt herangegangen sind. Jeder konnte sich und seine Ideen im Projekt individuell einbringen und gemeinsam im Team Großartiges schaffen.
Die Ergebnisse des fächerübergreifenden Projektes „Eine MINKT-Reise zum Mars“ zeigen, wie kreativ und verantwortungsvoll die Schüler:innen mit ihrer Aufgabe umgegangen sind.
Stefan Waldegger,
Masterstudent Lehramt Mathematik
Oft sagt man, alles Neue sei erst einmal hart – aber im Projekt kollaborativ etwas Neues zu lernen ist von Anfang an nicht hart oder leicht, sondern vielmehr ein „mach ma“ und „schaff ma“ GEMEINSAM.
Für mich als Student war die Durchführung dieses Projekts gleichermaßen aufregend wie auch lehrreich. Beobachten zu dürfen, wie sich die Jugendlichen den verschiedenen, oft komplett neuen, Herausforderungen stellten und an ihnen wuchsen, war eine der lehrreichsten Erfahrungen, welche ich im Laufe meiner Studienzeit sammeln durfte.
Dr. Martin André,
Teamleiter Mathematik und Leiter der Fachcommunity Mathematik und Geometrie an der Pädagogischen Hochschule Tirol
Es ist faszinierend zu beobachten, mit wie viel Hingabe und Kreativität die Schüler:innen sich im Unterricht engagieren. Die Fähigkeit, vernetzt zu denken und im Team Probleme zu lösen, ist die Stärke der Jugendlichen. Das Unterrichtsprojekt "MINKT-Reise zum Mars" bietet den Lernenden die Möglichkeit, selbst zu Forscher:innen zu werden. Die vielen tollen Erfahrungen, die die Schüler:innen dabei sammeln, sollen ermutigend wirken, sich auch zukünftig für den MINKT-Bereich zu begeistern.