Kunst und Werkpädagogik ist ein wesentlicher Bestandteil kultureller Bildung und gehört zum Kern schulischer Bildungs- und Erziehungsarbeit, da sie vielfältige Möglichkeiten und Potenziale bietet, den Bildungsprozess und die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen positiv zu beeinflussen. Sie bezieht sich auf kognitive Fähigkeiten ebenso wie gestalterische Fertigkeiten, und schließt nicht zuletzt in ihrem diskursiven Zusammenhang auch soziales Handeln mit ein.
Bildungstheoretische, politische und ökonomische Interessen sind mit dem Fach TEC/TEX Werken/Design und Bildnerischer Erziehung eng verbunden. Auf Grund der fortwährenden technischen Neuerungen im Bereich der Digitalisierung unterliegen auch diese Fächer einem steten Wandel, der im Unterricht zu berücksichtigen ist
Mit der 1. Kunst- und Werkpädagogischen Tagung Tirol (15.11.2019 im Haus der Musik in Innsbruck), veranstaltet vom Institut für Schulqualität und Fort- und Weiterbildung (ISPR) und der Bildungsdirektion Tirol, wurde das Ziel verfolgt, das Fachverständnis in den Bereichen TEC/TEX Werken/Design und Bildnerische Erziehung“ weiterzuentwickeln und mit konkreten Einblicken in Werkstätten, innovativen Workshops und Arbeitsweisen, sowie Kooperationen mit Kultur- und Wirtschaftsinstitutionen das diverse Spektrum didaktischer Potenziale für alle Schulstufen und Schularten zu erweitern. 300 Vertreter:innen aus dem Bildungsbereich zeigten Interesse an der Thematik und folgten der Einladung in den großen Saal im Haus der Musik.
Wissenschaftlicher Input aus Sicht der Neurochirurgie und Evolutionsbiologie stellte bei der Tagung die Relevanz der Kunst- und Werkpädagogik aus anthropologischer Sicht in den Mittelpunkt. Vertreter:innen aus Industrie und Handwerk erläuterten die Anforderungen an die Fächer aus ihrer Perspektive und schilderten dabei ihre Erwartungen. Persönlichkeiten aus Bildung und Politik gaben ihre Sicht in Bezug auf Zukunftsperspektiven und Chancen der manuell geprägten Fächer wieder.
Eine den Keynotes folgende Podiumsdiskussion brachte alle Akteurinnen und Akteure an einen Tisch und forderte auf, gemeinsam mit dem Publikum nach Strategien und Entwicklungsmöglichkeiten der Fächer zu forschen.
Am Nachmittag wurden die theoretischen Inputs durch ein vielfältiges Workshop Programm ergänzt, welche praktische Handlungsvollzüge forcierten und methodisch und thematisch divers ausgerichtet waren.
Verantwortliche Initiator:innen der Tagung waren Fachinspektorin RRin Dipl.-Pädin Andrea Ladstätter BEd (Bildungsdirektion Tirol), Dipl.-Ing. Markus Lentsch (HTL Imst und PH Tirol) und Mag.a Dipl.-Pädin Maria Mayr (PH Tirol).
Ergänzende Informationen zur Nachlese:
Tagungsbericht im Österreichischen Fachblatt der Kunst- und Werkerzieherinnen BÖKWE 2020/02