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Literaturvermittlung im Unterricht

Literaturvermittlung im Unterricht

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Gleich zwei Absolventinnen des HLG Schulbibliothekar:in APS an der PHT scheinen in der Autor:innen-Liste des aktuellen Heftes (5-6|2024) der österreichischen pädagogischen Zeitschrift "Erziehung & Unterricht" auf. Alexandra Mayr und Leonie Schwab (beide Teilnehmerinnen der Lehrgangskohorte 2021 - 2023) berichten in ihren Beiträgen von der Umsetzung der Lehrgangsprojekte, die sie an ihren Schulen umgesetzt haben.

Der Beitrag von Leonie Schwab soll darlegen, wie in der Schulbibliothek ein Schwerpunkt auf die literarische Gattung Lyrik gesetzt werden kann. Anhand eines Lyrikprojekts an der Mittelschule Matrei am Brenner wird gezeigt, inwiefern sich ein textproduktives Verfahren als Lesemethode eignet. Neben aktuellen Literaturempfehlungen werden Methoden vorgestellt und es wird eruiert, welche Rolle projektorientierter Unterricht für die Lesemotivation spielen kann und welche Präsentationsformen es gibt.

Alexandra Mayr beschreibt das Lesetheater als eine Methode der Leseförderung, welche neben zahlreichen Fachkompetenzen auch vielfältige Methoden- und Sozialkompetenzen der Schüler:innen fördert. Ziel ihres Projektes „Märchen aus alles Welt – Ein transkulturelles Projekt zur Förderung der Lesekompetenz in sprachheterogenen Lerngruppen" an der Mittelschule Vorderes Stubai war es, die Lesemotivation der Schüler:innen durch einen kreativen und spielerischen Zugang zu fördern und ihre Freude am Lesen zu wecken.

Alle Beiträge des von Reinhold Embacher und Raimund Senn redigierten Heftschwerpunkts zur literarischen Bildung:

  • Die Reihe der Autorinnen und Autoren eröffnet Cornelia Rosebrock. Ihr Beitrag ist auch als Basisartikel des Themenschwerpunkts zu verstehen. Ihre Ausführungen münden in die Forderung nach einem Literaturunterricht, der auf literarischer Erfahrung bzw. reflektierter Subjektivität beruht.
  • Gerhard Falschlehner plädiert dafür, auf allen Schulstufen mit Bilderbüchern im Literaturunterricht zu arbeiten. Er regt einen Kriterienkatalog an, um die Qualität von Bilderbüchern zu analysieren.
  • Leonie Schwab nimmt die Lyrik in den Blick und stellt ein engagiertes Schulprojekt in der Volksschule vor. Sie beschreibt insbesondere textproduktive Verfahren und Präsentationsformen von Gedichten.
  • Literarisches Wissen zu Volksmärchen und deren Verankerung im neuen Lehrplan der Volksschule vermittelt Claudia Moser. Konkrete Unterrichtsbeispiele aus der 1. und 4. Schulstufe machen deutlich, dass Märchen nicht aus der Zeit gefallen sind.
  • Dass Literaturunterricht in sprachheterogenen Gruppen gelingt, zeigt Alexandra Mayr. Das Literaturprojekt „Märchen aus aller Welt“ liefert u. a. ein Beispiel für die Transformation des Gelesenen in die Form des Lesetheaters.
  • Transformation ist auch Thema bei Marianne Österbauer. Sie lässt die Gattungen Fabel und Ballade mittels Leseplänen erarbeiten und die Texte, z. B. durch die Produktion von Videoclips, weiterentwickeln.
  • Barbara Maria Hoiß betrachtet traditionelle Volkssagen zunächst literaturwissenschaftlich. Sie spannt einen Boden bis zu den Urban Legends der Gegenwart und fokussiert auf die Thematik Fakt und Fiktion.
  • Die Kurzgeschichte ist das Thema bei Reinhold Embacher. Am Beispiel von Elisabeth Langgässers Meisterwerk „Saisonbeginn“ wird gezeigt, wie die Textbegegnung im Literaturunterricht aussehen kann. Während der Text vorgelesen wird, wird an der Tafel das Gelesene visualisiert.
  • Claudia Rittmann-Pechtl reflektiert den Literaturunterricht der Oberstufe, geht auf eine Vielzahl von Herausforderungen ein und nennt Gelingensfaktoren für einen zeitgemäßen Literaturunterricht.
  • Den Themenschwerpunkt zur Literaturvermittlung schließt joseph kebe-nguema ab. Er nimmt Bezug auf die Kinderbuchdebatte und die Diskussionen, ob Klassiker umgeschrieben werden müssten. Am Beispiel von „Jim Knopf“ zeigt er, dass auch aufgrund ihres Inhalts menschenfeindliche Kinder- und Jugendbücher im Unterricht relevant sein können.