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Erstmals in Westösterreich: Akademische Feier für Elementarpädagoginnen

Erstmals in Westösterreich: Akademische Feier für Elementarpädagoginnen

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Wolfgang Lackner
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23 Absolventinnen schlossen neues Bachelorstudium „Elementarpädagogik – Frühe Bildung“ ab

Am Dienstag, den 25.6.2024 wurden 16 von insgesamt 23 Absolventinnen des neuen Bachelorstudiums „Elementarpädagogik – Frühe Bildung“ unter Anwesenheit von Landesrätin Cornelia Hagele, der Innsbrucker Vizebürgermeisterin Elisabeth Mayr und zahlreichen Ehrengästen aus Bildung, Politik und Wirtschaft im Großen Hörsaal der PH Tirol feierlich graduiert.

Feierliche Verleihung der Bachelorzertifikate
Nach Grußworten durch die Rektorin der PH Tirol Regine Mathies, durch den Rektor der KPH Edith Stein Nikolaus Janovsky und Bildungslandesrätin Cornelia Hagele hielt die Vizerektorin der KPH Edith Stein Maria Kalcsics die Festrede, bevor die Bachelorzertifikate feierlich an die erfolgreichen Absolvent:innen überreicht wurden.

Die Bachelorarbeiten der Absolvent:innen zeichneten sich durch einen starken Bezug zur pädagogischen Praxis und hohes Engagement aus. Bearbeitet wurden beispielsweise Themenbereiche, wie Positiv Leadership in Elementarpädagogischen Einrichtungen, Frühe mathematische Bildung und bewegtes Lernen, Resilienz in der Elementarpädagogik oder Theaterpädagogik.

Zahlreiche Ehrengäste aus Bildung, Politik und Wirtschaft drückten ihre Wertschätzung aus
Zur Feier gekommen waren außerdem der Vorstand der Abteilung Elementarbildung und allgemeines Bildungswesen des Landes Tirol Alexander Heiß, die Innsbrucker Vizebürgermeisterin und Bildungsstadträtin Elisabeth Mayr, der Stadtamtsleiter der Stadt Schwaz Christoph Holzer und Familienreferentin Julia Muglach, die Bürgermeister von Mutters Hansjörg Peer, von Volders Peter Schwemberger, von Schönwies Reinhard Raggl, von Reith bei Kitzbühel Stefan Jöchl, von Längenfeld Richard Grüner, von Sistrans Johannes Piegger, der Widschönau Hannes Eder, von Natters Marco Mösl sowie Thomas Saller, Geschäftsführer bei SWAROWSKI OPTIK, und der Direktor der BAFEP Innsbruck Florian Scharmer.

Hohe Zufriedenheit mit dem Studium unter Absolventinnen
Das erste Bachelorstudium „Elementarpädagogik – Frühe Bildung“ für (zukünftige) Leitungspersonen in elementarpädagogischen Einrichtungen startete erstmals in Westösterreich im Studienjahr 2021/22 und wurde von den Pädagogischen Hochschulen im Verbund West – PH Tirol, KPH Edith Stein und PH Vorarlberg – gemeinsam angeboten.

Die Absolventinnen profitieren im Berufsalltag v.a. durch Kenntnisse im Bereich der Organisations- und Teamentwicklung und vertieftes forschungsgeleitetes Fachwissen, die professionelle Vernetzung und für die Qualitätsentwicklung und -steigerung der Einrichtungen nützlich. Es bringt außerdem „Qualität im elementaren Bildungsbereich, professionelleres Auftreten, Sicherheit, aber auch Umdenken im pädagogischen Alltag“, so eine Absolventin.

Unter den Studierenden ist die Zufriedenheit mit dem berufsbegleitend angelegten Studium, das Präsenz- und Onlinelehre verbindet, entsprechend groß. Die Teilnehmerinnen berichten, dass alle Stakeholder unmittelbar profitieren: Leitungen, Mitarbeiter:innen, Kinder und Eltern ebenso wie die Erhalter. Neben der hohen Qualität in den Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen wird auch eine höhere Anerkennung und Wertschätzung vonseiten der Träger:innen, der Eltern und der Gesellschaft bemerkt. Viele Teilnehmerinnen drücken ihre Hoffnung aus, dass der elementare Bildungsbereich in der gesellschaftlichen Wahrnehmung damit eine Aufwertung erfährt und bessere Rahmenbedingungen in der Elementarpädagogik und höhere Chancengleichheit für alle Kinder zur Folge hat.

Professionalisierung und Umgang mit gesellschaftlichen Herausforderungen
Die Akademisierung der Elementarpädagogik stärkt nicht nur die Bildungs- und Betreuungsqualität in Kindergärten und -krippen, sondern auch die Fähigkeit, mit aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen, wie Transition, Inklusion und Sprachbildung, auch in Führungspositionen kompetent umzugehen. Damit steigt die Professionalisierung des Berufsfelds ebenso wie die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts in den Gemeinden. Der nächste Studiengang startet im Herbst 2024.

„Um all diesen gesellschaftlichen und strukturellen Herausforderungen gerecht zu werden, braucht es topausgebildete Leitungspersonen, die Freude an dieser Tätigkeit haben, gerne Teams leiten, Eltern einbeziehen oder Budgetplanungen erstellen“, so Barbara Benoist-Kosler, die das Studium mit aufgebaut hat und den Studiengang an der PH Tirol leitet und setzt fort: „Auch an Organisation und Führung der Einrichtungen werden stärkere Anforderungen gestellt, wenn z.B. institutionelle Entwicklungen, wie eine kurzfristig notwendige Verdoppelung der Gruppenanzahl in Kindergärten und Kinderkrippen, erfolgreich bewältigt werden müssen.“

Akademisierung der Elementarpädagogik als Meilenstein
Der Bedarf an hochqualifizierten Mitarbeiter:innen mit Führungsqualitäten steigt auch durch das Recht auf Kinderbildung und -betreuung. Die Akademisierung in der Elementarpädagogik stellt daher eine notwendige Ergänzung zu den bestehenden Ausbildungswegen dar. Neben dem Bachelorstudium „Elementarpädagogik – Frühe Bildung“ werden außerdem verschiedene Hochschullehrgänge angeboten, um hochqualifizierte, innovative und diversitätssensibel agierende Mitarbeiter:innen und Leiter:innen elementarpädagogischer Einrichtungen in die Bildungslandschaft zu bringen.

Die Rektorin der PH Tirol Regine Mathies betont daher: „Eine wissenschaftsbasierte Ausbildung von Elementarpädagog:innen ist von zentraler Bedeutung, um die Qualität der frühkindlichen Bildung und Betreuung zu gewährleisten. Ein akademischer Zugang, wie mit dem Bachelorstudium „Elementarpädagogik – Frühe Bildung“, vermittelt vertiefte theoretische Kenntnisse und praxisnahe Fähigkeiten, die notwendig sind, um die komplexen Entwicklungsprozesse von Kindern in einer heterogenen Gesellschaft professionell zu begleiten und zu fördern. Das Bachelorstudium ist ein erster Schritt in diese Richtung, aber das Ziel muss der Masterabschluss sein. Nicht nur, um europäisch aufzuschließen, sondern vor allem, um Qualität und Professionalität für die Betreuung unserer Kleinsten nachhaltig sicherzustellen.“

Bildungslandesrätin Cornelia Hagele hob die hohe Relevanz qualifizierter Pädagog:innen auch im Bereich der Elementarbildung hervor: „Die frühkindliche Bildung ist ein Schlüsselbereich, der die Grundlagen für eine chancengerechtere Gesellschaft und eine erfolgreiche Bildungslaufbahn unserer Kinder legt. Dafür braucht es qualifizierte Pädagoginnen und Pädagogen – sie sind das Herz einer jeden Einrichtung, ohne die eine solche nicht funktionieren kann. Mit den umfassenden Ausbildungsmodellen in Tirol sowie einem breitgefächerten Fortbildungsangebot an der PH Tirol bieten wir allen angehenden und bestehenden Pädagoginnen und Pädagogen bestmögliche Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Mit diesem qualitativen Angebot möchten wir noch mehr Menschen für den Bereich der Kinderbildung und Kinderbetreuung begeistern und gleichzeitig die Kinderbetreuungseinrichtungen sowie den Wirtschaftsstandort Tirol nachhaltig stärken“, betont Bildungslandesrätin Cornelia Hagele.

Die Innsbrucker Vizebürgermeisterin und Bildungsstadträtin Elisabeth Mayr war ebenso als Ehrengast vertreten: „Ich freue mich sehr, dass es seit 2021/22 ein eigenes Studium für Elementarpädagog:innen in Tirol gibt. Eine optimale Bildungs- und Betreuungsqualität in Kindergärten und Kinderkrippen mit kompetenten Leiter:innen in Führungsverantwortung zu ermöglichen, ist für die Stadt Innsbruck von hoher Bedeutung. Den heutigen Anlass möchte ich nutzen, um mich bei all den engagierten Elementarpädagog:innen für ihre ausgezeichnete Arbeit zu bedanken und den Absolvent:innen des Studiums „Elementarpädagogik – Frühe Bildung“ insbesondere zu ihrem erfolgreichen Abschluss zu gratulieren!“, so die Innsbrucker Vizebürgermeisterin und Bildungsstadträtin Elisabeth Mayr.

Eine Absolventin des Studiums „Elementarpädagogik – Frühe Bildung“ weist auf die hohe Bedeutung des Studiums für ihren Berufsalltag hin: „Für mich hat es einen großen Mehrwert für die Einrichtung, ich spreche vieles im Team ab, wir erarbeiten einige Dinge auch gemeinsam, also ein reiner Gewinn für meine Kolleg:innen und die Institution. Auch der Träger profitiert und weiß es - Gott sei Dank - auch wirklich zu schätzen. Schon allein durch das Wissen um mein Studium werde ich öfter nach meiner Einschätzung, meinen Überlegungen und Mithilfe bei Entscheidungen gefragt.“

Weitere Infos: Bachelorstudium "Elementarpädagogik - Frühe Bildung"

 

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