Regionalität und Nachhaltigkeit im Mittelpunkt der Ernährung
Im Rahmen einer Kooperation zwischen der Pädagogischen Hochschule Tirol und dem Agrarmarketing Tirol haben Studierende im Fachbereich Ernährung ihr theoretisches Wissen über verschiedene Tiroler Betriebe, deren Produkte und die entsprechende Kochpraxis an Schüler:innen weitergegeben.
Besucht wurden im gesamten drei Schulen: die Ferrarieschule in Innsbruck, Die HLW in Kufstein und die HLW in Reutte. Ziel des Projekts war es, die Bedeutung von Regionalität und die nachhaltige Verbindung von Bildungseinrichtungen und lokalen Produzent:innen zu betonen.
Peter Dornauer, Fachvorstand der Zillertaler Tourismusschulen, und Dozent an der PH Tirol leitete das Projekt: „Regionalität von Produkten und der Verarbeitung ist für mich ein zentrales Thema in Bezug auf die Ernährung, zum einen, weil die Produkte, die wir in Tirol haben, ja wirkliche Schätze sind. Ich gehe sehr sehr gerne mit meinen Schüler:innen und Studierenden direkt zu den Produzenten, damit sie sehen können, wie die Produkte entstehen, welche Philosophie dahinter stehen kann. Zum anderen schätze ich die Qualität. Die Unterstützung der heimischen Landwirtschaft, Klimaschutz, all das spricht für Regionalität. Daher ist es mir sehr wichtig, Schüler:innen und zukünftige Lehrer:innen an berufsbildenden Schulen, die ja auch als Multiplikator:innen wirken, für dieses Thema zu sensibilisieren. Die Zusammenarbeit mit dem Agrarmarketing ist dabei sehr wertvoll, weil sie regionale Produkte unterstützt und auch die Besuche bei den Betrieben und Projekte wie dieses leichter durchführbar sind.“
Die beiden Ernährungspädagoginnen Viktoria Siegele und Anna Ladstätter (8. Semester, Lehramtsstudium Fachbereich Ernährung der PH Tirol) besuchten in diesem Rahmen eine zweite Klasse der HLW-Reutte. Der Unterricht überraschte die Schüler:innen bereits auf den ersten Blick mit Einkaufskörben, gefüllt mit Lebensmitteln aus dem Kochbuch „Qualität-Tirol“. Jeder Korb trug zudem die Gesichter, Wohnorte und Namen der ProduzentInnen. „Wir wollten den Schüler:innen zeigen, dass jedes Produkt eine Geschichte hat.“, erklärten die Studierenden.
Nach einer kurzen Einführung in die Hintergründe des „Qualität-Tirol“-Labels wurden die Schüler:innen zum Kochen gebeten. „In unserem Studium haben wir gelernt, wie wichtig die Abwechslung von Theorie und Praxis ist. Außerdem lässt es sich mit einem vollen Bauch auch einfach besser zuhören“, so die Studierenden Viktoria Siegele und Anna LAdstätter hinzu.
Das Ergebnis des Kochunterrichts waren drei köstliche Gänge, die dank der großzügigen Unterstützung von Agrarmarketing Tirol mit hochwertigen Tiroler Produkten zubereitet werden konnten, darunter beispielsweise der Tiroler Kwell-Saibling, Wieshofer-Mühle Mehl und das Tiroler Hofschwein.
Nach dem Kochen hatten die SchülerInnen die Möglichkeit, ihr Wissen durch ein Quiz über die Geschichte der einzelnen Betriebe zu vertiefen. Um dieses Quiz zu erstellen, besuchten die Studierenden im Vorfeld vier verschiedene Betriebe: Goggei in Kolsass, die Tiroler Kwell-Saiblingzucht in Mutters, die Wieshofer-Mühle in St. Johann und Feldgemüse Wopfner aus Thauer. Auf diese Weise konnten sie die Schüler:innen mit spannenden Fakten aus erster Hand informieren und einen einzigartigen Einblick in die Vielfalt und Qualität der Tiroler Produkte geben.
Viktoria Siegele und Anna Ladstätter sind sich einig: „Es war für uns eine einzigartige Erfahrung. Nicht nur die Schüler:innen konnten viel lernen, sondern auch wir konnten unser Bewusstsein für Regionalität wieder auffrischen.“
Das Projekt wurde am 20. März 2024 im exklusiven Rahmen an der Pädagogischen Hochschule Tirol präsentiert. Fachvorstände der HLWs in Tirol, Vorstände des Agrarmarketings Tirol, beteiligte Landwirt:innen sowie das Rektorat der PH Tirol mit Rektorin Regine Mathies, Vizerektorin Margit Raich und Vizerektor Gregor Örley waren zu dieser Veranstaltung eingeladen. Ein kulinarischer Höhepunkt des Abends war ein 5-Gang-Menü , das auch im Zentrum des Praxisunterrichts an den Schulen stand und das von dem Kochbuch „Qualität Tirol“ des Agrarmarketings inspiriert wurde.
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