Derzeit sind rund 6.300 PädagogInnen, Assistenzkräfte und Tageseltern in Tirol im Elementarbereich tätig. In Kooperation mit dem Land Tirol bietet die Pädagogische Hochschule Tirol ein umfassendes und kostenloses Fort- und Weiterbildungsangebot für das Personal in Kinderkrippen, Kindergärten und Horten sowie ab Sommersemester 2024 auch für Tageseltern an. Dafür wird seitens des Landes insgesamt 1,6 Millionen Euro für die Jahre 2024 bis 2027 zu Verfügung gestellt. Am neu implementierten Institut für Elementarpädagogik an der PH Tirol werden zudem seit März 2024 die Kompetenzen rund um Forschung, Fort- und Weiterbildung für elementarpädagogische Einrichtungen und andere pädagogische Berufsfelder gebündelt. Völlig neu ist die Möglichkeit, sich an der PH Tirol auch im Quereinstieg für die Elementarpädagogik ausbilden zu lassen.
Gemeinsam präsentierten Bildungslandesrätin Cornelia Hagele, Rektorin der PH Tirol Regine Mathies sowie Daniela Klingler, Leiterin des Instituts für Elementarpädagogik und Hochschulprofessor Bernhard Koch am Donnerstag, den 7. März 2024 das umfassende Aus-, Fort- und Weiterbildungsangebot an der Pädagogischen Hochschule Tirol.
„Das Fort- und Weiterbildungsangebot dient der Professionalisierung und Weiterentwicklung der pädagogischen Fachkräfte, Assistenzkräfte und Tageseltern sowie der Qualitätssicherung in den elementarpädagogischen Einrichtungen. Wir wissen, wie wichtig die frühe und umfassende Förderung unserer Kinder ist – Kinderkrippe und Kindergarten sind nicht zuletzt für die Erlernung von Sprache sowie sozialen Kompetenzen wesentlich und legen den Grundstein für die weitere Entwicklung. Die enge Zusammenarbeit und Schaffung eines derart umfangreichen Fort- und Weiterbildungsangebotes an einer Pädagogischen Hochschule Tirol stellt ein Unikum in Österreich dar und macht Tirol zu einem Wegweiser auf dem Gebiet“, betonte LRin Hagele.
Weiterbildungsprogramm für pädagogische Fachkräfte, Assistenzkräfte und Tageseltern
Um einen engen Austausch zwischen Land Tirol und der PH Tirol zu gewährleisten, wurde ein Fortbildungsbeirat geschaffen, der das entsprechende Fort- und Weiterbildungsprogramm für das jeweilige Studienjahr festlegt. Insgesamt werden jährlich rund 59.000 Unterrichtseinheiten zur Fort- und Weiterbildung für das Personal an Kinderbildungs- und Kinderbetreuungseinrichtungen sowie ab Sommersemester 2024 auch für Tageseltern angeboten. Dadurch wird einerseits für die PädagogInnen ein qualitativ hochwertiges und auf die Ansprüche in den Einrichtungen abgestimmtes Weiterbildungsangebot ermöglicht und gleichzeitig auch die bestmögliche frühkindliche Bildung und Betreuung für alle Kinder sichergestellt. „Das Programm beinhaltet unter anderem auch die Fort- und Weiterbildung im Bereich der Sprachförderung im Ausmaß von 28.000 Unterrichtseinheiten und stellt einen essentiellen Pfeiler für die Sprachförderung in Tirol dar. Dieses Angebot ermöglicht es den Einrichtungen optimale Rahmenbedingungen zur Abdeckung ihres individuellen Förderbedarfes zu schaffen“, so Daniela Klingler, die Leiterin des Instituts für Elementarpädagogik.
Neue Ausbildungsangebote in der Elementarpädagogik
Neben dem Bachelorstudium Elementarpädagogik, bietet die PH Tirol zudem speziell für bereits ausgebildete ElementarpädagogInnen konzipierte Hochschullehrgänge an, die der kontinuierlichen Professionalisierung und Weiterqualifizierung im Berufsfeld Kinderkrippe, Kindergarten und Hort dienen. Seit März 2024 ist neben den drei Tiroler Bildungsanstalten für Elementarpädagogik auch die PH Tirol in der Ausbildung von ElementarpädagogInnen tätig: Am 1. März 2024 startete der Hochschullehrgang „Elementarpädagogik“, der Personen mit einer akademischen pädagogischen Vorqualifikation, wie einem abgeschlossenen Bachelorstudium in Erziehungs- und Bildungswissenschaften, zu Kindergarten- und KinderkrippenpädagogInnen ausbildet. Mit einem weiteren Hochschullehrgang, „Quereinstieg Elementarpädagogik“, erhalten zudem Personen mit einem abgeschlossenen Bachelorstudium jeglicher Fachrichtung eine Ausbildungsmöglichkeit im Quereinstieg in das Berufsfeld Elementarpädagogik
„Die TeilnehmerInnen der beiden Hochschullehrgänge werden zu „gruppenführenden ElementarpädagogInnen“ ausgebildet und sollen anschließend Kinder vom ersten bis zum sechsten Lebensjahr in ihren Lern- und Entwicklungsprozessen an elementaren Bildungseinrichtungen unterstützen. Darüber hinaus sind sie dafür zuständig Bildungskooperationen professionell zu gestalten und qualitätsvolle Beiträge zur Organisationsentwicklung in der jeweiligen Institution zu leisten“, so Rektorin Regine Mathies.
Institut für Elementarpädagogik an der PH Tirol
Mit März wurde zudem die Arbeit am neuen Institut für Elementarpädagogik als erstes seiner Art an einer pädagogischen Hochschule in Westösterreich aufgenommen. Dabei wird die Forschung rund um die Elementarpädagogik nun noch enger mit der Aus-, Fort- und Weiterbildung verknüpft. Das neue Institut widmet sich der akademischen Professionalisierung und Forschung im Bereich der frühkindlichen Bildung. „Krippen und Kindergärten sind nicht nur als Betreuungseinrichtungen zu sehen, sondern als Ort, an denen frühkindliche Bildung ermöglicht wird. Elementare Bildungsinstitutionen sind somit keine ‚vorschulischen‘ Einrichtungen, sondern Bildungsorte für die frühe Kindheit. Am Institut für Elementarpädagogik werden daher aktuell insbesondere Themenfelder wie individualisierte Lernarrangements, Lernen in altersgemischten Lerngruppen und der pädagogische Umgang mit Vielfalt untersucht“, erläutert Bernhard Koch, der die Hochschulprofessur für Elementarpädagogik an der PH Tirol inne hat, die zentralen Forschungsfelder am Institut für Elementarpädagogik. Auch in Zukunft setzt man in der Forschungsarbeit auf bereits bestehende Kooperationen mit lokalen, nationalen und internationalen PartnerInnen, wie dem Land Tirol, der Universität Innsbruck, der MINT-Koordinationsstelle oder Erasmus-Partnerhochschulen.