Mit rund 230 Fachleuten wurde heute die 3. Innsbrucker Fachtagung zur Elementarpädagogik in Innsbruck eröffnet. Namhafte Wissenschaftler:innen dieser Disziplin aus dem gesamten deutschsprachigen Raum diskutieren mit Praxisvertreter:innen bis Samstag Interaktionen, Beziehungen und Bindungen in Familien und elementarpädagogischen Einrichtungen, also in Kinderkrippen und Kindergärten. Veranstaltet wird die Tagung von der Universität Innsbruck gemeinsam mit der Pädagogischen Hochschule Tirol.
Von Beginn ihres Lebens an treten Kinder in Interaktion mit ihrer Umwelt. Während in der ersten Lebensphase zumeist Beziehungen und Bindungen zu den Eltern und anderen Familienmitgliedern zentral sind, erweitert sich das Beziehungsumfeld der Kinder mit zunehmendem Lebensalter und inkludiert Gleichaltrige, pädagogische Fachkräfte und verschiedene andere Personen. Die 3. Innsbrucker Fachtagung zur Elementarpädagogik rückt Interaktionen, Beziehungen und Bindungen in elementarpädagogischen Einrichtungen – also in Kinderkrippen und Kindergärten – einerseits und in den Familien andererseits in den Fokus. Im Rahmen dieser Tagung treffen sich die Größen dieser Wissenschaft aus dem gesamten deutschsprachigen Raum, um sich theoretisch, historisch, empirisch und pädagogisch-praktisch mit den Themenfeldern „Interaktion, Beziehung, Bindung“ in Familien und in elementarpädagogischen Einrichtungen auseinanderzusetzen.
Wilfried Smidt, seit 2015 Universitätsprofessor für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt frühe Bildung und Erziehung an der Universität Innsbruck, präsentiert zusammen mit Eva-Maria Embacher (PhD, Post-Doc) im Rahmen der Tagung Forschungsergebnisse zur Bedeutung professioneller Kompetenzen für die Interaktions- und Beziehungsqualität in Kindergärten. „Kinder eignen sich grundlegende Kompetenzen vorwiegend über Interaktionsprozesse an. Die Qualität dieser Interaktionen ist dabei von großer Bedeutung für ihre sprachliche, kognitive und sozial-emotionale Entwicklung sowie für den Bildungserfolg der Kinder. Gerade vor dem Hintergrund von Bildungsbenachteiligungen sind Erkenntnisse über die Interaktionsqualität in Kindergärten von großer Relevanz“, erklärt Wilfried Smidt.
Fachliche Vernetzung
Die 3. Innsbrucker Fachtagung zur Elementarpädagogik „Interaktion – Beziehung – Bindung“ findet als Kooperationsveranstaltung zwischen Universität Innsbruck und PH Tirol statt. Da die Pädagogische Hochschule neben der Forschungstätigkeit auch die Fort- und Weiterbildung für alle pädagogischen Fachkräfte in Kindergärten und -krippen in Tirol durchführt, und inzwischen außerdem Kindergartenpädagog:innen ausbildet, fließen die Forschungsergebnisse direkt in die Aus-, Fort- und Weiterbildung von Elementarpädagog:innen in Tirol ein. „Wir freuen uns, dass wir mit unserer dritten Tagung diese Schlüsselthemen der Elementarpädagogik aus verschiedenen Perspektiven beleuchten. Dazu zählen etwa die Sichtweisen der Kinder selbst oder Verbindungslinien von Interaktions- oder Beziehungsqualität zu Inklusion. Dieser Zugang ermöglicht nicht nur den fachlichen Austausch zu neuesten Forschungsergebnissen auf der Tagung selbst, sondern stärkt die Vernetzung der Akteur:innen im Fachgebiet nachhaltig. Dies wirkt sich wiederum förderlich auf die Weiterentwicklung der Elementarpädagogik in den Ländern aus“, erklärt Dr. Barbara Benoist-Kosler, Forscherin im Bereich Elementarpädagogik an der PH Tirol.
Die 3. Innsbrucker Fachtagung zur Elementarpädagogik „Interaktion – Beziehung – Bindung“ findet vom 22.09.2023 bis 23.09.2023 an der Pädagogische Hochschule Tirol statt. Eingeladen sind Wissenschaftler:innen, Fachleute aus der Praxis und Interessierte.
Rektorin der PH Tirol, Regine Mathies betont die große Bedeutung der Elementarpädagogik für die Gesellschaft: „Die hohe Bedeutung der Elementarpädagogik für unsere Gesellschaft wird gerade aktuell wieder sehr deutlich. Neben der Sicherung ausreichender Betreuungsplätze braucht es qualitätsvolle Bildungsangebote. Im Rahmen von wissenschaftsbasierten Bildungsprogrammen bietet die PH Tirol eine hochwertige elementarpädagogische Angebotsvielfalt. Die 3. Innsbrucker Fachtagung ist eine wertvolle Gelegenheit, unsere Forschungsexpertise in der Elementarpädagogik zu diskutieren und damit die Qualität im Feld weiter voranzutreiben.”
Gregor Weihs, Vizerektor für Forschung der Universität Innsbruck: „Die heutige Tagung ist ein ausgezeichnetes Beispiel für die gewinnbringende Zusammenarbeit zwischen der Universität Innsbruck und der Pädagogischen Hochschule Tirol im Verbund Lehrer:innenbildung West. Die Bedeutung der Elementarpädagogik ist spätestens seit der Pandemie deutlich geworden und der Austausch zwischen Forschung und Praxis bereichert diese Wissenschaftsdisziplin enorm.“
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