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Hochschulbericht

2019/2020

HOCHSCHULBERICHT

BERICHT AUS DEM REKTORAT
PRAXISVOLKSSCHULE
PRAXISMITTELSCHULE
BERICHTE AUS DEN INSTITUTEN
„Gendern“ ohne Barrieren
VISUELLE IDENTITÄT NEU

DAS HOCHSCHULJAHR IN ZAHLEN

27631
Teilnehmer:innen an Fortbildungen
13890
Studierende gesamt
135
Absolvent:innen 2019/20

BERICHT AUS DEM REKTORAT

Das Studienjahr 2019/2020 war für uns von großen Herausforderungen geprägt. Den Hochschulbetrieb an 17 Standorten gut zu organisieren, war nur eine davon. Für das Rektorat war es sehr erfreulich, dass auch in der Phase der Aussiedelung reibungslose Abläufe (von Schloss Mentlberg bis hin zur Eduard-Bodem-Gasse) gewährleistet werden konnten.


Mit einem historischen Höchststand von Studierenden starteten wir in dieses Studienjahr: Zum ersten Mal zählten wir über 1000 Studierende in Primar- und Sekundarstufe, zum ersten Mal starteten Masterstudierende (in Primarstufe und Berufsbildung) und später feierten wir auch die ersten Masterabschlüsse. Diese sehr positive Entwicklung setzte sich dann fort in einem historischen Höchststand an Anmeldungen für das Eignungsfeststellungsverfahren.

Mit Abschluss der Rücksiedelung der Praxismittelschule (Feber 2020) und der Praxisvolksschule (September 2020) arbeiten zum ersten Mal unsere Praxisschulen unter einem Dach in einem – so glauben wir – der schönsten Schulgebäude Österreichs.


Ich persönlich durfte mit erstem Februar 2020 meine zweite Periode als Rektor beginnen. Mit Anfang Februar 2020 ist auch der neue Organisationsplan mit den neuen klar nach Prozessen gegliederten Instituten in Kraft getreten. Die neuen Institutsleitungen und auch die Leitungen der Stabsstelle und der Fachstelle haben die Herausforderung voller Elan angenommen - nicht wissend und ahnend, was auf uns alle zukommen würde: ein Lock-down, wie ihn die Gesellschaft, aber auch die Hochschulen und Universitäten noch nie erlebt hatten. Der 10. März 2020 wird mir noch lange in Erinnerung bleiben: Ich musste die Kollegenschaft und Studierenden informieren, dass wir die komplette Präsenzlehre auf Distance Learning umstellen und einen Großteil der Arbeiten von zu Hause aus erledigen müssen. Bei allen Nachteilen für Dozierende und Studierende war das aber ein Digitalisierungsschub der Sonderklasse. Sehr erfreulich war die hohe Zustimmung der Studierenden (90 Prozent haben die Erfahrungen mit Distance Learning als gut und sehr gut bezeichnet) und das große Engagement aller Mitarbeitenden.


In diesem Jahr haben wir auch intensiv an Strategie und Kommunikation gearbeitet: Im Februar starteten wir mit einem komplett neuen Webauftritt, haben die Strategie 2030 weiterentwickelt und auch an der Kommunikationsstrategie für das neue Haus gearbeitet (Orientierungssystem, Logo, Claim etc.). Dass wir die bereits ausgearbeitete Digitalisierungsstrategie so schnell in die Realität umsetzen mussten, hatte niemand geahnt.


Das Jahr war auch geprägt von intensiver Curriculumsarbeit. Das Curriculum für das Bachelorstudium Primarstufe wurde komplett überarbeitet und um Elemente der PHT-Strategie ergänzt (Digitalisierung, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Diversität, …). Ebenso wurden weitere Mastercurricula entwickelt und veröffentlicht.
Richtig stolz waren wir alle am 26.6.2020, weil wir hier im Rahmen einer kleinen Präsenzfeier die ersten Absolvent:innen des Masterstudiums Lehramt Primarstufe zum Master of Education graduieren konnten. Auch in den Bachelorstudien Ernährung und IK (beide Sekundarstufe Berufsbildung) konnten wir erste Abschlüsse verzeichnen.


Die Coronakrise hatte auch noch weitere Auswirkungen: Die Sommerschule des Bundesministeriums, aber auch die Sommerschulwochen des Landes Tirol gingen erfolgreich mit Unterstützung des IEP und unserer Lehramtsstudierenden erfolgreich über die Bühne.

Einem Team von Forscher:innen der PH Tirol ist es während der Coronakrise gelungen, in kürzester Zeit eine „Studie zum Distance Learning an Tiroler Schulen während der Corona Krise“ zu konzipieren und durchzuführen. Unter Beteiligung der PH Tirol entstand in den ersten Wochen der coronabedingten Home-Schooling-Phase die „Plattform Virtuelle Schule Tirol“, die sehr viele Angebote für Distance Learning präsentierte.

Auch im Bereich der Fort- und Weiterbildung mussten zuerst sehr viele Angebot abgesagt, verschoben bzw. neu konzipiert werden. So auch die Sommerhochschule, die dann schlussendlich äußerst erfolgreich am Ende der Sommerferien überwiegend virtuell sehr gut von der Lehrerschaft angenommen wurde.

Der vorliegende Hochschulbericht soll Ihnen einen kleinen Einblick über die vielfältigen Aktivitäten der PH Tirol im Studienjahr 2019/2020 geben.

Ich darf mich beim Führungsteam für die hervorragende Zusammenarbeit unter diesen erschwerten Bedingungen sehr bedanken, aber ganz besonders bedanke ich mich bei allen Mitarbeiter:innen für die geleistete Arbeit, ob an der Hochschule oder von zu Hause aus, für das Wohl und Ansehen der Pädagogischen Hochschule Tirol.
 
Ich freue mich schon sehr, wenn wir dann im ankommenden Studienjahr fast von Anfang alle zusammen im neuen Haus gemeinsam an einem Arbeitsplatz an die großen Aufgaben der Zukunft herangehen werden.
Dass dies möglich sein wird, verdanken wir den großartigen Leistungen aller Beteiligten rund um den Um- und Neubau (BIG, ÖBA, Architekt, Bauleitung, alle ausführenden Firmen etc.) und schlussendlich dem Bildungsministerium, das diesen großartigen Bau ermöglicht hat.
 
Mit besten Grüßen für das Rektorat
 
Thomas Schöpf,
Rektor


AKTUELLES AUS DER PRAXISVOLKSSCHULE

SPORTGÜTELSIEGEL IN GOLD
LESEBUDDYS
UMZUG DER INSTRUMENTE

... UND EIN PAAR ZAHLEN...

7       Anzahl der Gütesiegel.
10
     Zahl aller an der Praxismittelschule unterrichteten Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf.

87     Zahl der Kinder, die in Mehrstufenklassen unterrichtet werden.
56     Zahl der Kinder, die in Ganztagesklassen unterrichtet werden.
49     Kinder im Ethikuntericht.
18     Kinder im Schüler:innenrat.
7       Anzahl der Lehrpersonen mit Montessorieausbildung.
38     Zahl der Studierenden, die im abgelaufenen Jahr ein Praktikum an der Praxisvolksschule bewältigt haben.
158   So viele Kinder besuchen den Kurs für das Tastaturschreiben mit 10 Fingern.
2693 Bücher in der Schulbibliothek.




AKTEULLES AUS DER PRAXISMITTELSCHULE

Cambridge Certificate Course
Technologie erproben!
Singen verboten!

... UND EIN PAAR ZAHLEN...

189 Zahl der Schüler:innen im Schuljahr 2019/20.
11   Zahl aller an der Praxismittelschule unterrichteten Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf.
3     Zahl der Schulassistentinnen, die Kinder mit erhöhtem Förderbedarf an der Praxismittelschule unterstützen.
32   Zahl der an der Praxismittelschule tätigen Lehrpersonen.
96   Anzahl der Schüler:innen die von 18. Mai bis 10. Juli jeden Tag im Distanz-Unterricht betreut wurden.
324 Zahl der Unterrichtseinheiten mit Videoübertragung nach zu Hause für unsere Schüler:innen im CoVid-Frühjahr2020.
64   Prozent Schnitt der Schüler:innen mit AHS-Reife (VS-Zeugnis), die an der Praxismittelschule eingeschrieben werden.
228 Zahl der Studierenden, die im abgelaufenen Jahr ein Praktikum an der Praxismittelschule bewältigt haben.
49,7 Prozent Anteil der Mädchen an der Schüler:innenzahl.
44,8 Durchschnittliches Alter eines:r Lehrers:in an der Praximittelschule.

Fachstelle für Diversität und soziale Dimensionen in der Hochschulbildung

GENDERN OHNE BARRIER:EN

Der Pädagogischen Hochschule Tirol ist es ein Anliegen, die alltäglich gelebte und erlebte Gleichstellung der Geschlechter auch in ihren Texten sichtbar zu machen. In verschiedenen Plena wurde im Sommersemester geschlechtergerechter Sprachgebrauch diskutiert. Ein nicht-binärer Zugang sowie die Entscheidung für einen möglichst barrierefreien Zugang zu Geschriebenem fanden breite Zustimmung. Vom Rektorat wurde auf Basis dieser Grundsätze die Entscheidung getroffen, in der Kommunikation zwischen den Hochschulangehörigen sowie nach außen, also in Berichten und E-Mails, in Leitfäden und Lehrmaterialien, in Bachelor- und Masterarbeiten vorzugsweise nicht-binäre, geschlechterneutrale Formulierungen zu verwenden bzw. in Kurzformen den Gender-Doppelpunkt zu verwenden.
Mit dem Genderdoppelpunkt entscheiden wir uns als Hochschule für die derzeit einzige Möglichkeit, geschlechtergerechte Sprache auch barrierefrei zu gestalten für Personen, die auf die Verwendung von Screenreadern angewiesen sind. Sprachausgabeprogramme machen an der Stelle des Doppelpunktes lediglich eine kleine Pause, was exakt dem gesprochenen Gender-Gap entspricht. Ansonsten entspricht der Gender-Doppelpunkt in Konzept und Verwendung dem nicht barrierefreien Gender-Sternchen (Asterisk), also einer non-binären Sprachform, die alle Geschlechter gleichberechtigt adressiert. Nachdem diese barrierefreie Form noch nicht in allen Institutionen und Gremien „angekommen“ ist, entschied das Rektorat, rechtsrelevante Texte so weit möglich mit geschlechtsneutralen Formulierungen zu gestalten, wenn nicht anders möglich aber mit Asterisk. Diese Ausnahme betrifft in ihrer Arbeit nur wenige Mitarbeitende der PHT, weshalb darauf an dieser Stelle nicht näher eingegangen werden soll.
Für einen ersten Einblick in unsere geschlechtergerechte, barrierefreie Sprachgestaltung folgen die wichtigsten Punkte zur Anwendung der geschlechtergerechten, barrierefreien Sprache in der Praxis. Es folgt im Herbst 2020 ein ausführlicher Sprachleitfaden, der auch die Bildsprache mit aufnehmen wird und detaillierter in das „Gendern“ sowie in diskriminierungsfreien Sprachgebrauch einführen wird. Zudem werden ProfLABs zum Thema angeboten.

Gesamter Bericht zum Nachlesen!


VISUELLE IDENTITÄT

Gut auf dem Weg: unsere neue visuelle Identität bekommt ein Gesicht.
Unser neuer Claim lautet: "Zukunft mit Bildung".


Im Zuge des Neubaus und der Neuausrichtung unserer Hochschule entsteht eine neue visuelle Identität der PHT, für die das Büro Übele verantwortlich zeichnet. Das Stuttgarter Kommunikationsbüro war auch mit unserem Orientierungssystem betraut. Über das Sommersemester 2020 wurden u.a. ein neues Logo, ein Claim, eine Farbwelt und eine Hausschrift erarbeitet.

Aus Basis der Auswertung einer Umfrage zur Logofarbe, die mit allen Dozierenden und der gesamten Verwaltung des Hauses durchgeführt wurde, kam es zu einer Entscheidung: unser neues Logo wird in strahlendem Rot und einfärbig umgesetzt.   

„...finde ich schön, die rote Signalfarbe! Drückt für mich: Klarheit, Kraft und Zukunftsorientiertheit aus:-)“
„Wird mit ROT "Korrektur" konnotiert?“
„Zuerst wirklich vor dem Kopf gestoßen, aber die Erklärung war super!“
„Das Logo/die Typo ist echt toll geworden. Gratulation!! Sehr modern und straight aber doch fast ornamental verspielt.“

So ein paar Stimmen aus der Umfrage.


Derzeit wird intensiv an den einzelnen Umsetzungen gearbeitet: Plakate, Visitenkarten und Broschüren, Briefpapiere, Umschlägen, Grußkarten und Pressemappen etc. mit dem neuen Logo und dem Claim sind in Ausarbeitung.

Wegweisend für diese Arbeit ist unser Orientierungssystem im Haus – das auf verbaler Sprache basiert. Poetisch orientiert – könnte man sagen – ein System, in dem sich Sprüche bruchstückhaft mit Ortsbezeichnungen mischen, und in dem Barrierefreundlichkeit ein künstlerisches Wesen erhält: Die Texte in unserem neuen Haus dienen nicht nur der Orts- und der Funktionsbeschreibung, sondern auch der Erkennbarkeit von Raumgrenzen und Wänden, mit ihrer kontrastreicher Schrift vor hellem Hintergrund. Nicht zuletzt sind die Beschriftungen vielleicht aber auch angetan, Inspiration, Aufmunterung und Freude zu stiften.

Auch in unseren neuen Drucksorten, Roll-ups, Fahnen, Tafeln und anderen Objekten, die unser Logo tragen – in der gesamten visuellen Kommunikation also – steht Sprache im Fokus. Auf die Verwendung von Bildern, Symbolen, Icons etc. wird auch dabei weitgehend verzichtet. Zum Einsatz kommen Bilder aus Worten, Auszüge aus den Zitaten und Sprüchen unseres Orientierungssystems, die grafisch mehrzeilig und teils seitenfüllend gesetzt werden.  

Präsentiert werden Logo und Claim und deren Umsetzungen mit dem Sommersemester 2021. 
Für uns an der Hochschule bedeutet das auch, ab dem Sommersemester alle Drucksorten, Broschüren, PPP und Webseiten anzupassen. Wir hoffen dabei auf große Unterstützung aus dem Haus.